GAL fordert Lüfter-Programm für Schulen

Lübeck: Archiv - 05.08.2021, 15.08 Uhr: Die Vertreterinnen der GAL fordern mittelfristig die Installierung von Luftreinigungsanlagen für Räume, in denen sich Kinder und Jugendliche während der Betreuung und Unterrichtszeiten aufhalten. Diese bauliche Maßnahme werde viel Geld kosten und erfordere Planungszeit.

„Deshalb werden wir zur Haushaltssitzung beantragen, ein Konzept zu erstellen, das innerhalb der kommenden fünf Jahre umgesetzt werden soll“, so Antje Jansen, Bürgerschaftsmitglied der GAL. Der Bund fördert fest eingebaute Luftreinigungsanlagen mit 500 Millionen Euro, 500.000 Euro je Einrichtung.

„Kurzfristig müssen wir flächendeckend alle Maßnahmen ergreifen, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen das Risiko minimieren, dass es wieder zu Schließungen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen kommt“, so Juleka Schulte-Ostermann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin. „Dazu gehört für uns – neben dem regelmäßigen Lüften, auch alle Räume mit mobilen Luftfiltern auszustatten solange fest installierte Luftreinigungsanlagen nicht vorhanden sind. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass Luftfilter der Klasse H13/H14 die Virenlast um 90 Prozent reduzieren."

Anders als ein Antrag von Grünen, Linken und FDP, in dem die Notwendigkeit für die Ausstattung mit Luftfiltern nur für einige Räume gesehen wird und hierbei eine Priorisierung der Schulklassen 1-6 gefordert wird, möchte die GAL alle Räume ausstatten – unabhängig vom Alter der Schülerinnen und Schüler. "Eine Priorisierung sollte, wenn sie aufgrund von Lieferzeiten nötig ist, nach Risikoaspekten erfolgen – nicht pauschal nach Alter. Denn es gibt Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Vorerkrankungen gefährdeter sind als andere. Und es gibt Kinder und Jugendliche, die – unabhängig vom Alter - aus medizinischer Sicht nicht geimpft werden dürfen. Davon abgesehen, sollte die Herdenimmunität über die Erwachsenen erfolgen, solange die STIKO nicht explizit dazu rät, Kinder impfen zu lassen“, so Schulte-Ostermann. „Ein Querlüften, was aus wissenschaftlicher Sicht die beste und dazu eine kostenfreie Maßnahme sei, ist in nur sehr wenigen Räumen überhaupt möglich. Die meisten Klassen- und Betreuungsräume haben einseitig Fenster und grenzen an einen Flur, in den Viren möglichst nicht unkontrolliert entweichen sollten.“

Einen weiteren Denkanstoß gibt Katja Mentz, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Schule und Sport: „Meine Tochter ist gerade in eine fünfte Klasse eingeschult worden. Auf der weiterführenden Schule gibt es ab der 5. Klasse Blockunterricht von jeweils 90 Minuten je Unterrichtsfach und 15 bis 25 Minuten Pause dazwischen. Von Landesebene sollte empfohlen werden, an allen Schulen Blockunterricht einzuführen. Bei 90 Minuten Unterrichtszeit sind kurze Lüftungspausen zwischendrin möglich, die Pausen nach dem Unterricht sind lang und Lehrkräfte wechseln weniger häufig die Schulklassen an einem Tag. Auch das trägt dazu bei, dass das Risiko minimiert wird.“

Die Schulen bieten Präsenzunterricht an. Die Politik diskutiert, wie das bei steigenden Infektionen so bleiben kann.

Die Schulen bieten Präsenzunterricht an. Die Politik diskutiert, wie das bei steigenden Infektionen so bleiben kann.


Text-Nummer: 146489   Autor: GAL/red.   vom 05.08.2021 um 15.08 Uhr

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