St. Jakobi kann jetzt virtuell erkundet werden

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 15.08.2021, 12.27 Uhr: 300 Arbeitsstunden und mehrere tausend Euro Technik stecken in dem virtuellen, dreidimensionalen Rundgang, den Kay Lüneburg mit seinem Sohn Philip Claasen erstellt hat. „St. Jakobi ist der Start, wir hoffen auf weitere Kirchen und historische Gebäude, die wir filmen können“, erklärt der Geschäftsführer von „das immo büro“.

Gekostet hat das Ganze die Kirchengemeinde nichts: „Wir haben diese Tour aus Liebe zur Hansestadt gemacht – sie ist ein Geschenk“, so Lüneburg. Drei Tage lang drehte das Team; drei Wochen glühten die Rechner bei Bearbeitung des mit neuester Kameratechnik aufgenommenen Bildmaterials.

Den Besucher erwartet eine virtuelle Reise durch die Kirche und ihre Geschichte. Vom Untergeschoss – dem Columbarium – bis hoch in den Turm zu den Glocken, vom Altar bis zur Großen Orgel kann alles bis in den kleinsten Winkel angesehen werden. „Und dabei steht dem Nutzer frei, zwischen den Ebenen hin- und herzuwechseln“, ergänzt Jakobi-Pastor Lutz Jedeck. „Ich bin begeistert von dem Ergebnis. Und beeindruckt von dem Engagement der Männer.“ Auch die gegenüberliegenden Pastorenhäuser wurden abgebildet, in ihnen verbirgt sich so mancher Schatz: „Hugo Distler hat im Gästeraum des heutigen Café Camino komponiert, weiter oben finden sich historische Deckenmalereien, die eine Liebesgeschichte zeigen. Die Stuckdecke in einem anderen Raum erzählt von den fünf Sinnen. Und es ist ein Deckenteil freigelegt, der auf 1420 datiert ist“, erläutert der Pastor.

Ehemals sei hier eine Lateinschule für Kaufmannsöhne untergebracht gewesen, um diese für spätere Vertragsabschlüsse mit Kaumännern anderer Hansestädte fit zu machen. „Bei der Sanierung von 2011 bis 2018 wurden Wachstäfelchen gefunden, auf denen Übungs-Verträge zu sehen waren. Das sind spätmittelalterliche Zeugen der Entwicklung der lübschen Bürgergesellschaft.“ Und noch etwas historisch Wertvolles wurde gefilmt: die Einblattdrucke im Kastengestühl. „Sie werden normalerweise nur einmal im Jahr geöffnet – in der Tour sind zehn von ihnen ganzjährig zu sehen.“ Geplant sei, für jeden Einblattdruck historische Informationen zu hinterlegen.

„Auch das ist besonders: Es gibt bereits viele Informationen zu lesen, die per Punkt angeklickt werden. Wir können jedoch jederzeit neues Material hinzufügen“, sagt Kay Lüneburg stolz. Jederzeit würde er wieder an einem Sonnabendmorgen drehen, in die verstecktesten Ecken kriechen und dabei Staub und Spinnweben in Kauf nehmen.

Direkt auf der Startseite von st-jakobi-luebeck.de findet sich die multimediale Tour, ein Tutorial führt in das Thema ein und erklärt, wie der „Besuch in St. Jakobi“ am besten funktioniert. Auch Orgelmusik und Interviews sind zu hören.

Pastor Lutz Jedeck, Kay Lüneburg und Philip Claasen zeigen an der Leinwand, wie die multimediale Tour durch St. Jakobi funktioniert. Foto: Kirchenkreis

Pastor Lutz Jedeck, Kay Lüneburg und Philip Claasen zeigen an der Leinwand, wie die multimediale Tour durch St. Jakobi funktioniert. Foto: Kirchenkreis


Text-Nummer: 146680   Autor: Kirchenkreis   vom 15.08.2021 um 12.27 Uhr

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