Zahlreiche Reanimationen auf dem Klingenberg

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 03.09.2021, 14.38 Uhr: Mit einem großen Truck macht die Johanniter-Unfall-Hilfe in Lübeck gemeinsam mit ratiopharm bis Samstag auf das Thema Wiederbelebung und Erste Hilfe aufmerksam. In einer interaktiven Simulation können Interessierte eine realistische Notfall-Situation erleben und dabei Wiederbelebungsmaß­nahmen üben.

Bild ergänzt Text

Am Freitag waren zur Einstimmung Hubertus von Puttkamer (Bundesvorstands­mitglied der Johanniter-Unfall-Hilfe), Prof. Dr. Claudia Schmidtke (Patientenbeauftragte der Bundesregierung), Matthias Diessel (Senior Director Market Access teva GmbH) und vom Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost Klaus-Uwe Preuß (Mitglied des Regionalvorstandes) und Matthias Rehberg (Bereichsleiter Einsatzdienste) zu Gast. Gemeinsam besuchten sie die Simulation und kamen über wichtige Themen, wie etwa Erste Hilfe, Katastrophenschutz und die Situation der Hilfsorganisationen, ins Gespräch.

Noch während des Gesprächs besucht eine Schulklasse die Simulation. „Das Thema Wiederbelebung muss in den Schulen viel präsenter werden. Die Aktion ist ein tolles Beispiel dafür, wie Erste-Hilfe-Maßnahmen Schülerinnen und Schülern praxisorientiert vermittelt werden können“, sagt Prof. Dr. Claudia Schmidtke. Beim Besuch im Truck wird den Gästen zunächst die Herzdruckmassage gezeigt. In der Simulation – eine U-Bahnfahrt, bei der plötzlich ein Fahrgast wiederbelebt werden muss – müssen die Gäste selbst ran. Die Initiative auf dem Klingenberg ist ein gutes Beispiel für die vielfältigen Aufgaben von Hilfsorganisationen, wie der Johanniter-Unfall-Hilfe. Sie leisten wichtige Aufklärungsarbeit, denn in einer Notfallsituation ist schnelles Handeln gefragt. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist bei vielen so groß, dass sie lieber gar nichts unternehmen. „Mit einer solchen Aktion können Berührungsängste genommen werden“, sagt Matthias Diessel von teva. Solche und ähnliche Aktionen könnten ohne Ehrenamtliche gar nicht gestemmt werden – ein Thema, dass Hubertus von Puttkamer, Kai-Uwe Preuß und Matthias Rehberg im Gespräch mit Prof. Claudia Schmidtke besonders betonen.

Bild ergänzt Text

„Ohne das Ehrenamt geht es nicht. In den Krisen stehen wir Hilfsorganisationen stets bereit und ohne das ehrenamtliche Engagement so vieler Menschen wäre das gar nicht zu leisten“, sagt Kai-Uwe Preuß. Dazu ergänzt Hubertus von Puttkamer: „Wir wünschen uns mehr Anerkennung durch die Regierung, denn wir müssen auch in Zukunft stark agieren können.“ Nicht zuletzt die Situation im Hochwassergebiet hat gezeigt, wie wichtig der Katastrophenschutz und das Ehrenamt in Krisenzeiten sind – und welche Bedeutung die Unterstützung und finanzielle Sicherheiten in friedlichen Zeiten haben.

Das weiß auch Prof. Claudia Schmidtke: „Wir haben ja gerade in Rheinland-Pfalz und NRW gesehen, wie wichtig das Thema Katastrophenschutz in Deutschland ist.“ Auch die Menschen müssen immer wieder und besonders jetzt für ehrenamtliches Engagement begeistert werden. Dazu gehört Wertschätzung, aber besonders auch die richtigen Strukturen, beste Ausbildungen, gute Ausstattungen und letztlich auch Begeisterung. „Es geht erst durchs Herz, bevor es durch den Kopf geht“, fasst Hubertus von Puttkamer die emotionale Seite des Ehrenamts an. Krisensituationen wie jene in Ahrweiler zeigen auch, dass eine Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen von großer Bedeutung sind und die Arbeit von vielen Schultern getragen wird.

Die Johanniter Celina Schüler und Julian Zimmer machen vor, wie es geht: In der Simulation muss in einer U-Bahn ein Fahrgast wiederbelebt werden. Fotos: JUH

Die Johanniter Celina Schüler und Julian Zimmer machen vor, wie es geht: In der Simulation muss in einer U-Bahn ein Fahrgast wiederbelebt werden. Fotos: JUH


Text-Nummer: 147032   Autor: JUH   vom 03.09.2021 um 14.38 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]