Lübecker Hansedokumente sollen UNESCO-Welterbe werden

Lübeck: Archiv - 08.12.2021, 16.53 Uhr: Endlich ist es soweit – Hansedokumente aus dem Stadtarchiv sind als UNESCO-Weltdokumentenerbe nominiert! Fristgerecht zum 30. November 2021 hat die Deutsche UNESCO-Kommission den Lübecker Antrag in Paris eingereicht. Im Frühjahr berät nun ein wissenschaftliches Gremium der UNESCO über die eingegangenen Vorschläge und bis zum Jahresende 2022 erfolgt dann die endgültige Entscheidung des UNESCO-Exekutivrats.

Die Lübecker Archivare rechnen sich gute Chancen aus, ist der Antrag doch ein internationales Gemeinschaftsprojekt und somit ganz im Sinne der UNESCO. So ermöglichen einzigartige Quellen die Geschichte der Menschheit völkerverbindend ins Bewusstsein zu rufen, zu erhalten und werden für die Öffentlichkeit zugänglich. In einem dreijährigen Prozess hat das Archiv der Hansestadt Lübeck zusammen mit zahlreichen Experten aus ganz Nord- und Osteuropa 17 Dokumente oder Dokumentengruppen ausgewählt und beschrieben, wie diese das Wesen, die Entwicklung und den Einfluss der Hanse exemplarisch verdeutlichen. Sie reichen von einem Handelsvertrag mit dem Fürsten von Nowgorod aus dem Jahr 1191 bis hin zu Gerichtsprotokollen des Handelskontors in Bergen von 1759. Die 17 nominierten Quellen werden heute in elf Archiven und Bibliotheken in Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland und Polen verwahrt, sechs davon im Lübecker Archiv.

Bereits seit 2015 bereitet das Archiv der Hansestadt (AHL) den Antrag auf Registrierung von herausragenden Quellen zur Geschichte der Hanse als UNESCO-Weltdokumentenerbe (Memory of the World) vor. Dann, 2017, gab das Deutsche UNESCO-Komitee in Bonn nach seiner jährlichen Sitzung bekannt, dass die Bundesrepublik Deutschland Hansequellen aus dem Archiv der Hansestadt Lübeck für das UNESCO-Register „Dokumente der Menschheit“ vorschlagen wird. Mit einem endgültigen Beschluss wurde Anfang 2019 gerechnet. Doch politische Komplikationen um Nominierungen aus verschiedenen ostasiatischen Ländern stoppte das gesamte UNESCO-Programm. Erst jetzt, nach einem langwierigen Reformprozess, werden im kommenden Jahr wieder Dokumente als Memory of the World gekürt.

Eines der nominierten Dokumente: Der prachtvoller Privilegienbrief des englischen Königs Eduard VI. für die hansischen Kaufleute. Foto: Hansestadt Lübeck

Eines der nominierten Dokumente: Der prachtvoller Privilegienbrief des englischen Königs Eduard VI. für die hansischen Kaufleute. Foto: Hansestadt Lübeck


Text-Nummer: 148879   Autor: Presseamt Lübeck   vom 08.12.2021 um 16.53 Uhr

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