Überfahrene Haustiere: Keine Infos für die Besitzer
Lübeck: Archiv - 17.01.2022, 10.37 Uhr: Oft suchen Haustierbesitzer lange nach ihren verschwundenen Tieren. Sie erfahren nicht, wenn ihre Tiere zum Beispiel überfahren und inzwischen entsorgt wurden. Das wird auch so bleiben, teilen die Entsorgungsbetriebe auf eine Anfrage von Antje Jansen (GAL) mit.Viele Haustiere tragen inzwischen einen Chip. Der kann ausgelesen werden, wenn zum Beispiel ein aufgefundenes Tier abgegeben wird. Bei toten Tieren, zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall, wird dieser Chip aber nicht mehr ausgelesen. "Eine Überprüfung, ob die Tiere gekennzeichnet sind, gibt es nicht. Oft sind die Tiere kaum noch zu erkennen", so Cornelia Tews, Sprecherin der Entsorgungsbetriebe. "Tote Tiere können Zoonosen (Infektionskrankheiten, die von Bakterien, Parasiten, Pilzen, Prionen oder Viren verursacht und wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können) übertragen." Der Schutz der Mitarbeiter habe klaren Vorrang.
Auf öffentlichen Straßen ist die Stadt für die Entsorgung der toten Tiere zuständig. Sie leitet dann entsprechende Maßnahmen ein. Bei den Entsorgungsbetrieben in der Malmöstraße 22 stehen entsprechende Container, die fachgerecht entsorgt werden.
"Befindet sich das Tier auf dem eigenen Grundstück, haben die Grundstückseigentümer das Tier zu entsorgen", so die Antwort der Entsorgungsbetriebe auf die Anfrage. "Wenn die Betroffenen über ein eigenes Grundstück verfügen und dieses nicht in einem Wassereinzugsgebiet liegt, darf das tote Heimtier auch auf dem Grundstück vergraben werden (kleine Tiere). Der Tierkörper muss dabei von einer mindestens 50 Zentimeter dicken Erdschicht bedeckt sein."
Auch wenn ein Haustier gechipt ist, werden die Besitzer nicht informiert, falls das Tier überfahren wurde.
Text-Nummer: 149466 Autor: VG vom 17.01.2022 um 10.37 Uhr