Prozess nach Flughafen-Blockade

Lübeck: Archiv - 29.01.2022, 09.09 Uhr: Am kommenden Montag, 31. Januar 2022, steht Henning Jeschke in Lübeck wegen Nötigung im Zusammenhang mit der Blockade eines Flugzeugs am 17. August 2020 am Lübecker Flughafen vor Gericht.

"Unter dem Motto 'Kurzstreckenflüge nur für Insekten' wurde in verschiedenen Aktionen gegen diesen Flugwahnsinn protestiert. So verschafften sich Demonstranten damals in der Früh Zugang zum Rollfeld und zum Flugzeug, klebten sich teilweise fest und verzögerten dadurch den Abflug. Vor dem Flughafen wurde ein Klimacamp errichtet und es gab einen Demonstrationszug, unter anderem von Fridays for Future Lübeck, zum Flughafen.

Die Hansestadt Lübeck hat im Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Mit einem 49 Maßnahmen umfassenden Katalog sollte kurzfristig den drohenden Klimafolgen entgegengewirkt werden. Wörtlich hieß es "die CO2-Reduzierung erhält hohe Priorität". "Als Verpächter wesentlicher Flächen an den Lübecker Flughafen hätte die Stadt hier also Druck ausüben können", so die Ortsgruppe Lübeck von Extinction Rebellion. "Immerhin steht die überschaubare Zeitersparnis dieser Flüge anstelle einer Zugreise einem 450 Prozent höheren Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber."

"Unsere Lebensgrundlage wird zerstört und dennoch wird immer weiter auf Wachstum gesetzt. Dies zeigt sich nicht zuletzt, wenn Werbung dafür gemacht wird 'mal eben übers Wochenende' zum Skifahren in die Alpen zu fliegen. Solche Angebote dürfen weder gemacht noch sollten sie gebucht werden", so die Gruppe.

Henning Jeschke ist Klimaaktivist von Extinction Eebellion und jetzt im „Aufstand der letzten Generation“. Im September 2021 war er im Regierungsviertel in Berlin im Hunger- und zuletzt auch im Durststreik, um ein ehrliches Gespräch mit den Kanzler-Kandidaten über die Klimakatastrophe einzufordern sowie das Einberufen eines Bürgerrats durch die neue Regierung, welcher mitentscheidet, wie Deutschland eine komplett regenerative Landwirtschaft erreicht. Am 28. Tag seines Hungerstreiks und am ersten Tag seines Durststreiks willigte Olaf Scholz ein, nach der Wahl öffentlich über den Klimanotstand zu sprechen.

Der Prozess beginnt am Montag um 10.15 Uhr im Gemeinschaftshaus Lübeck-Karlshof e.V., Hofweg 11A.

Die Demonstranten hatten unter anderem die Rollbahn blockiert. Foto: XR/Archiv

Die Demonstranten hatten unter anderem die Rollbahn blockiert. Foto: XR/Archiv


Text-Nummer: 149675   Autor: XR/red.   vom 29.01.2022 um 09.09 Uhr

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