Trompeten und Co. im 5. Kammerkonzert

Lübeck: Archiv - 13.02.2022, 12.23 Uhr: Die Trompetengruppe der Lübecker Philharmoniker mit Joachim Pfeiffer, Matthias Krebber und Lukas Paulenz ist zudem solistisch seit langem präsent. Nun erweiterten sich die „Crazy trumpets“ für das 5. Kammerkonzert um „Friends“ (Sopran, Kontrabass, Piano) und brachten ein großes Publikum in Stimmung. Dazu trug auch die Location bei: der renovierte Saal von angenehmer Optik und sehr guter Akustik im Haus Eden in der Königstraße. Dort hinauf führen zwei Dutzend steiler Stufen.

Für sein Ensemble hat das meiste der agile Joachim Pfeiffer mit Kennerohr arrangiert. Das Trio schmetterte gleich das Allegro aus Vivaldis Trompetenkonzert a-Moll mit hellem Klang, dazu korrespondierten Saskia Schmidt-Enders am Flügel und Christoph Kaiser am Kontrabass: Barock verträgt die Besetzungs-Reduzierung bestens, das Melodische tritt in jeder Stimme hervor – so auch bei Händels „Solomon“-Sinfonia (mit den typischen Triolen, Kapriolen und Parallelführungen) und dem Allegro aus dem Orgelkonzert F-Dur (Saskia Schmidt-Enders schlug das Vogel-Echo fein an) und noch einem Vivaldi-Allegro.

Dann zog Andrea Stadel die Aufmerksamkeit auf sich. In zwei Arien aus Händels Oper „Alcina“ bot das langjährige Ensemblemitglied wieder einmal die hohe Kunst der Koloratur mit Bögen, Verzierungen und Koloratur-Höhenflügen. Die Sopranistin meisterte alles mit ihrer Technik mühelos und löste den ersten Beifallssturm aus. Der zweite folge nach der Pause, die regelrecht dem Luftholen galt. Nun kamen die Crazy Trumpets im Dinnerjacket, denn von der alten sprangen sie sie in die U-Musik des 20. Jahrhunderts. Da zog die Trompetenspur sich durch eine Kurzfassung von Gershwins „Rhapsody in Blue“, swingte Stadel „S'Wonderful“, zeigte ihre Bühnenpräzenz auch bei einem Medley aus „My Fair Lady“ und dem Slow „It's been a long long time“.

Zwischendurch war Tango-Time mit Gardels „Por una cabeza“ und Piazzollas „Yo soy Maria“ (in dem Gero Schmidt a. G. das Cello schluchzen ließ in Paulenz' Arrangement)). Alle trugen sie bei zum Erfolg: das Trompeten-Trio, darin jeder seinen großen Anteil hatte an den Melodien wie an den solistischen Extravaganzen; die Pianistin, die jedem Stil den gutgewirkten Teppich gab; der Kontrabassist, der als ostinate Rhythmusgruppe hinauswuchs zum variablen Kontrapunkt; und die Sopranistin mit ihrer so großen Bandbreite.

Die „Crazy trumpets“ gestalteten das 5. Kammerkonzert des Theaters Lübeck.

Die „Crazy trumpets“ gestalteten das 5. Kammerkonzert des Theaters Lübeck.


Text-Nummer: 149952   Autor: Güz.   vom 13.02.2022 um 12.23 Uhr

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