Stabiler Arbeitsmarkt zum Jahreswechsel

Lübeck: Archiv - 03.01.2023, 10.45 Uhr: Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im Dezember 2022 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr angestiegen.

„Der Start ins Jahr 2022 verlief vielversprechend und führte zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit auf das Niveau von vor 40 Jahren. Im Laufe des Jahres machten sich die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen stieg insbesondere in den Jobcentern an, die seit Mitte des Jahres ukrainische Geflüchtete betreuen. Insgesamt fällt die Dezemberarbeitslosigkeit dennoch kaum höher als im Januar aus. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor stabil und Fachkräfte sind in vielen Branchen Mangelware“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

„Gute Perspektiven bietet zum Beispiel die Ernährungswirtschaft, die ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Region ist. Die Branche ist systemrelevant und benötigt selbst in Krisenzeiten, wie zum Beispiel während der Corona-Pandemie, weitere Mitarbeitende. Informieren Sie sich zu den aktuellen Angeboten und Ihren Perspektiven in der Lebensmittelindustrie bei unserer Messe am 27. Januar. Hier erfahren Sie direkt von Unternehmen alles über die Einstellungsvoraussetzungen, Verdienst-, Aufstiegs- und Einsatzmöglichkeiten“, lädt der Agenturchef ein.

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Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 14.448 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum November 2022 waren 572 Personen (4,1 Prozent) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Seit dem 01. Juni übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind 1.052 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.

Im Vergleich zum Dezember 2021 gab es 1.026 (7,6 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 6,5 Prozent an.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 4.681, das sind 524 (12,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 295 (6,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote betrug 2,1 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) betrug die anteilige Arbeitslosenquote 4,4 Prozent und es gab 9.767 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 48 (0,5 Prozent) gegenüber November 2022. Im Vergleich zum Dezember 2021 stieg die Arbeitslosigkeit um 731 (8,1 Prozent) an. Ohne den Wechsel ukrainischer Geflüchteter aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in das SGB II wäre die Arbeitslosigkeit um 0,4 Prozent zum Vormonat angestiegen und um 3,0 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen.

Stellenangebote
Im Dezember 2022 wurden 669 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 90 (15,5 Prozent) mehr als im Vormonat und 213 (24,1 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bei 4.535 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 222 (4,7 Prozent) weniger als im November 2022 und 280 (5,8 Prozent) weniger als im Dezember 2021, aber 513 (12,8 Prozent) mehr als vor der Corona-Pandemie im Dezember 2019. Arbeitskräfte werden in vielen Branchen, wie zum Beispiel im Handel, Gesundheitswesen, verarbeitenden Gewerbe, Baugewerbe, in der Arbeitnehmerüberlassung, aber auch im Gastgewerbe, in Unternehmensberatungen oder Logistikunternehmen gesucht.

Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 19.157 Personen befanden sich im Dezember 2022 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 1.288 Personen (7,2 Prozent) gestiegen.

Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes an.

In der Hansestadt Lübeck waren im Dezember 2022 8.960 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 122 (1,4 Prozent) zum Vormonat und um 614 (7,4 Prozent) zum Vorjahr an. Ohne den Wechsel ukrainischer Geflüchteter aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in das SGB II wäre die Arbeitslosigkeit nur um 1,1 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen. Aktuell sind 564 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,5 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 7,7 Prozent an.

2.289 Arbeitslose und damit 160 (7,5 Prozent) mehr als im Vormonat und 159 (7,5 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.

Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im Dezember 2022 6.671 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 38 (0,6 Prozent) weniger als im November 2022 und 455 (7,3 Prozent) mehr als im Dezember 2021.

Im Kreis Ostholstein waren im Dezember 2022 5.488 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 450 (8,9 Prozent) zum Vormonat und um 412 (8,1 Prozent) zum Vorjahr an. Ohne den Wechsel ukrainischer Geflüchteter aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in das SGB II wäre die Arbeitslosigkeit um 7,2 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen. Aktuell sind 488 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 5,2 Prozent an.

2.392 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 364 (17,9 Prozent) mehr als im November 2022 und 136 (6,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im Dezember 2022 3.096 Arbeitslose gemeldet, das waren 86 (2,9 Prozent) mehr als im Vormonat und 276 (9,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Dezember 2022 10.125 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 149 (1,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 687 (7,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent). Es meldeten sich 1.994 Personen arbeitslos und 1.833 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 445 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 3.0007 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Dezember 2022 2.416 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 167 (7,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 153 (6,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent). Es meldeten sich 580 Personen arbeitslos und 418 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 123 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 831 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im Dezember 2022 1.907 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 256 (15,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 186 (10,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 6,1 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent). Es meldeten sich 522 Personen arbeitslos und 275 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 101 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten, so dass bei 697 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Agentur für Arbeit Lübeck

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Text-Nummer: 155913   Autor: Olga Nommensen   vom 03.01.2023 um 10.45 Uhr

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