Lübecker SPD ehrt Julius Leber

Lübeck: Archiv - 06.01.2023, 10.59 Uhr: Anlässlich seines 78. Todestages gedachte die Lübecker SPD am 05. Januar 2023 des Sozialdemokraten, ehemaligen Reichstagsabgeordneten und Opfer des Nationalsozialismus Julius Leber. Gemeinsam mit Bürgermeister Jan Lindenau und den Mitgliedern der SPD-Bürgerschaftsfraktion Sandra Odendahl und Ulrich Pluschkell legte Fraktionsvorsitzender Peter Petereit einen Kranz nieder.

Der gebürtige Elsässer Leber war ab 1921 Chefredakteur der sozialdemokratischen Zeitung „Lübecker Volksbote“ – für die später auch Willy Brandt schrieb. 1927 heiratete Julis Leber Annedore Rosenthal, Tochter des Direktors des Katharineums, mit der er zwei Kinder hatte. Von 1921 bis 1933 war er Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und von 1924 – 1933 Reichstagsabgeordneter.

Als aktiver Widerstandskämpfer wurde er mehrere Jahre im KZ inhaftiert. Leber wurde am 20. Oktober 1944 in einem Schauprozess des Volksgerichtshofs von dem berüchtigten Gerichtspräsident Roland Freisler zum Tode verurteilt. Am 05. Januar 1945 wurde er durch die Nationalsozialisten hingerichtet.

Sandra Odendahl und SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Petereit würdigten das Leben und Wirken von Julius und Annedore Leber in einer Ansprache. „Ihre Themen waren Freiheitsliebe, Schaffen und Erhalt von Demokratie sowie die damit verbundene Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und eine wahrhaft gelebte Solidarität,“ so Odendahl und Petereit. „Themen, die auch heute eine große Bedeutung haben“.

Julius Leber hat für die Werte der Freiheit und der Demokratie mit seinem Leben bezahlen müssen. Daraus erwachse vor allem für Sozialdemokraten eine besondere geschichtliche und gesellschaftliche Verantwortung. Rechte und demokratiefeindliche Strömungen, in welcher „politischen“ Verkleidung sie auch immer daherkommen mögen, müssen immer wieder in ihre Schranken gewiesen werden. Rechtsextremismus sei in Deutschland leider kein Randphänomen mehr. „Quer durch die Gesellschaft lassen sich rechtsextreme und andere menschenfeindliche Einstellungen finden. Umso wichtiger ist es, entschieden für Demokratie und Menschenrechte einzustehen und Rassismus und Nazi-Parolen eine klare Absage zu erteilen,“ so Sandra Odendahl.

Zum Abschluss des Gedenkens zitierte Peter Petereit aus einem Brief, den Julius Leber seinen Freunden kurz vor seiner Ermordung hinterließ: "Für eine so gute und gerechte Sache ist der Einsatz des eigenen Lebens der angemessene Preis. Wir haben getan, was in unserer Macht gestanden hat."

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ulrich Pluschkell, Peter Petereit und Sandra Odendahl legen zusammen mit Bürgermeister Jan Lindenau einen Kranz zu Ehren von Julius Leber auf dem Ehrenfriedhof Sandberg nieder. Foto: SPD Lübeck

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ulrich Pluschkell, Peter Petereit und Sandra Odendahl legen zusammen mit Bürgermeister Jan Lindenau einen Kranz zu Ehren von Julius Leber auf dem Ehrenfriedhof Sandberg nieder. Foto: SPD Lübeck


Text-Nummer: 155973   Autor: SPD Lübeck/red.   vom 06.01.2023 um 10.59 Uhr

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