Glänzende Geschäfte: Kurbetrieb steigert Einnahmen um 250 Prozent

Lübeck - Travemünde: Archiv - 15.02.2023, 09.02 Uhr: Alle Vierteljahr berichtet die Travemünder Kurverwaltung über ihre Geschäfte. Besonders interessant ist immer das vierte Quartal, denn damit stehen weitestgehend die Tourismuszahlen für das vergangene Jahr fest. Und ganz offensichtlich brummte es 2022 im Seebad.

Das Jahr 2022 sei sehr erfolgreich gelaufen, berichtete Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff am Montag im Wirtschafts- und Kurbetriebsausschuss. Und untermauerte das mit Zahlen aus den vergangenen zehn Jahren:

Im Jahr 2013 zählte Travemünde
160.000 Anreisen von Gästen
570.000 Übernachtungen
4.000 Betten

Im Jahr 2019 zählte Travemünde
250.000 Anreisen von Gästen
900.000 Übernachtungen
7.000 Betten

Im Jahr 2022 zählte Travemünde
300.000 Anreisen von Gästen
1.200.000 Übernachtungen
8.800 Betten

Travemündes Kurdirektor sprach denn auch von einer „eindrucksvollen Steigerung“ vor allem der Übernachtungszahlen. Das war politisch auch so gewollt: Während das heutige Tourismuskonzept auf Qualität ausgerichtet ist, was das damalige eher wachstumsorientiert. Entsprechend verdoppelte sich die Anzahl der Gästebetten innerhalb von einem Jahrzehnt. Travemünde zähle nun „zu den Top Five in Deutschland, zumindest an den Küsten“, resümierte Kurdirektor Uwe Kirchhoff.

Entsprechend stieg auch die Kurabgabe von 1 Million Euro (2013) auf inzwischen 2,5 Millionen Euro (2022). Das sei eine Einnahmesteigerung um 250 Prozent, rechnete der Kurdirektor dem Ausschuss vor. Da wundert es nicht, dass der Verlust der Kurverwaltung deutlich unter den geplanten 1,3 Millionen Euro geblieben ist. Es werden wohl nur 650.000 Euro werden. Oder anders gesagt: Der Kurbetrieb hat einen Kostendeckungsgrad von 92 Prozent erreicht. „Wir sind dicht an einer Kostendeckung dran“, sagte Uwe Kirchhoff. Bald muss er aufpassen, denn Gewinne darf er mit dem städtischen Betrieb nicht machen.

Auf die Frage, ob das angesichts des wieder anziehenden Auslandsreisetourismus auch so bleibe, entgegnete Kirchhoff, man dürfe nicht vergessen, dass die „Warmwasserdestinationen“ unter dem Klimawandel leiden würden. „Ab Juni, Juli, August möchte eigentlich keiner mehr in diese heißen Destinationen fahren, da fährt man eher an die Ostsee.“

Ein wenig trug allerdings noch ein anderes Wetterphänomen zu seinen guten Zahlen bei: Jeder Ostsee-Urlauber kennt die müffelnden Berge von Seetang am Strand. Der Kurbetrieb muss sie für viel Geld abfahren lassen. „Das sind hohe sechsstellige Beträge“, erzählte Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Doch die Algenplage erreicht die Küste nur bei einer Kombination aus viel Sonne und Nordostwind. Sonne gab es im Vorjahr zwar reichlich. Aber der Wind blies aus anderen Richtungen.

Volle Strände, volle Betten: In Travemünde laufen die Geschäfte gut. Die Kurverwaltung legte jetzt erste Zahlen für 2022 vor. Foto: Helge Normann

Volle Strände, volle Betten: In Travemünde laufen die Geschäfte gut. Die Kurverwaltung legte jetzt erste Zahlen für 2022 vor. Foto: Helge Normann


Text-Nummer: 156737   Autor: Helge Normann   vom 15.02.2023 um 09.02 Uhr

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