Lübeck legt Masterplan Klimaschutz vor

Lübeck: Archiv - 13.03.2023, 17.37 Uhr: Die Lübecker Bürgerschaft hatte im Jahr 2019 den Klimanotstand festgestellt und verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Treibhausgasneutralität der Stadt bis spätestens zum Jahr 2040. Der nun fertiggestellte Masterplan Klimaschutz (MAKS) der Stadtverwaltung zeigt auf, welche großen und kleinen Hebel dafür in Bewegung gesetzt werden müssen. Am Montag wurde es vorgestellt.

Neben neuen Aktivitäten kann an viele vorhandene Maßnahmen angeknüpft werden, denn seit der Feststellung des Klimanotstandes hatte die Verwaltung bereits zwei Maßnahmenpakete zum Klimaschutz geschnürt. In Folge hat etwa die Erzeugung von Solarstrom im Stadtgebiet Fahrt aufgenommen, die Photovoltaikanlage auf der Deponie Niemark ist dabei ein besonders gelungenes Beispiel. Auch die Ausstattung von Schuldächern mit Solaranlagen ist auf dem Weg: Zurzeit werden die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für 17 Anlagen geschaffen, die Finanzierung ist bereits gesichert - Fördermittel stehen bereit. Mindestens 1,3 Millionen Euro sollen hier investiert werden.

Ebenfalls in der Planung und Umsetzung befindet sich eine weitere Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Bereich der Ivendorfer Landstraße. Hier soll auf einer rund 3,1 Hektar großen Fläche einer der bisher größten Solarparks in der Lübecker Region entstehen.

Die große Herausforderung der "Wärmewende" benötigt einen konzeptionellen Ansatz: Die Ausschreibung für den Lübecker Wärmeplan ist auf dem Weg. Parallel sind konkrete Projekte im Visier: Ein Beispiel ist die erneuerbare Wärmeversorgung des Rathauses und umliegender Gebäude mittels eines Nahwärmenetzes. Um die städtischen Mitarbeitern zum Umstieg auf den Umweltverbund zu motivieren, gibt es unter anderem ein Jobticket und Fahrradleasing. Fortschritte und Vorzeigeprojekte für E-Mobilität und Wasserstoff sind durch die Stadtwerke mobil und die Entsorgungsbetriebe vorangetrieben worden.

Fest steht aber schon jetzt: Die Verwaltung allein wird das Ziel der Klimaneutralität für die ganze Stadt nicht erreichen können. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes kann die Kommune aus eigener Kraft etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen beeinflussen. Die Stadtverwaltung wird – soweit die Politik zustimmt – ihrer Vorbildwirkung gerecht werden und die zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen.

„Wir wollen möglichst alle Menschen mitnehmen und davon überzeugen, dass wir gemeinsam Notwendiges umsetzen. Klimaschutz kann schneller gelingen, wenn wir aus Überzeugung und nicht gängelnd die Maßnahmen umsetzten. Dabei ist unerheblich, zu welchem möglichst frühen Zeitpunkt wir uns die Klimaneutralität vornehmen. Entscheidend ist, dass wir anfangen und konsequent Maßnahmen und Projekte umsetzten, statt über Termine zu sprechen. Klar ist aber auch, dass alle politischen Kräfte in Lübeck sind aufgefordert, auf die Landes-, Bundes- und Europapolitik Einfluss zu nehmen, um die politischen Rahmenbedingungen mitzugestalten. Wir wollen mit der Klimaneutralität als Kommune schneller sein, als es die Vorgaben von EU und Bund derzeit mit Zielen in den Jahren 2050 bzw. 2045 vorgeben“, sagt Bürgermeister Jan Lindenau.

„Gleichzeitig muss allen Akteuren bewusst sein, dass die Umsetzung der Maßnahmen auch von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt, denn Fachkräftemangel und Schwierigkeiten bei den Lieferketten können auf absehbare Zeit die Umsetzung vieler im Masterplan als prioritär eingestufter Aktivitäten erschweren. Hier müssen wir gemeinsam nach Wegen suchen, um auch diese Herausforderungen zu bewältigen“, betont Bürgermeister Jan Lindenau.

Der Masterplan gliedert sich in einen umfangreichen Bericht, der die Maßnahmen in ihrem Zusammenhang erläutert und Maßnahmenblätter, die über 300 Aktivitäten aus neun Handlungsfeldern beschreiben. Er ist unter www.luebeck.de abrufbar.

Senator Hinsen: „Klimaschutz macht Spaß und kann gerade auch in einer Stadt mit innovativen Hochschulen und Unternehmen ein wirtschaftliches Erfolgsmodell werden.“

Barbara Schäfers von der städtischen Klimaleitstelle, Bürgermeister Jan Lindenau, Umweltsenator Ludger Hinsen und Bereichsleiterin Birgit Hartmann stellten den Plan vor. Foto: HL

Barbara Schäfers von der städtischen Klimaleitstelle, Bürgermeister Jan Lindenau, Umweltsenator Ludger Hinsen und Bereichsleiterin Birgit Hartmann stellten den Plan vor. Foto: HL


Text-Nummer: 157314   Autor: Presseamt Lübeck/red.   vom 13.03.2023 um 17.37 Uhr

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