Herzensretter: Kurs soll Hilfsbereitschaft bei Notfällen fördern

Lübeck: Archiv - 26.04.2023, 14.59 Uhr: „Stayin‘ alive“ und „Atemlos“ ertönen an diesem Vormittag des 26. April aus der Mensa der Willy-Brandt-Schule. Zu diesen Rhythmen üben Schüler gerade die Herzkreislauf Wiederbelebung. Der „Herzensretter-Kurs“ soll die Hilfsbereitschaft bei lebensbedrohlichen Notfällen fördern.

Angeleitet werden die Schüler von Martin Mittmann von den Johannitern, der im Rahmen des Herzensretter Projektes in der Schule zu Gast ist. Er zeigt, was man in einem Notfall tun sollte – zuerst den Notruf wählen – und wie man eine Wiederbelebung mit Drücken auf den Brustkorb durchführt. Und weil nichts besser übt als die Praxis, dürfen die Schüler auch alle einmal selbst ran. Mit dabei sind heute zudem Michael Haukohl und Dr. Ralf Staiger vom Rotary Club gemeinsam mit Rektorin Alexandra Hase Rodriguez und Hans-Martin Grusnick, ehrenamtlicher Regionalvorstand des Regionalverbandes Schleswig-Holstein Süd/Ost der Johanniter. Der Rotary Club finanziert das Projekt, das nach langer Corona-Pause wieder von der Johanniter Unfall-Hilfe an Lübecker Schulen durchgeführt wird.

„Bei einem Herz-Kreislaufstillstand oder anderen lebensbedrohlichen Notfällen zählt jede Sekunde. Bis der Rettungsdienst eintrifft, hängt das Leben von spontan und beherzt zupackenden Ersthelfenden ab“, erklärt Martin Mittmann, Jugendreferent und dualer Student bei den Johannitern, in der Mensa. „Ein solcher Notfall kommt häufiger vor als viele denken – und es trifft meistens einen Angehörigen. Doch viel zu selten wird von Ersthelfenden mit
der Wiederbelebung begonnen.“ Dass die Wiederbelebung gar nicht so einfach ist und auch nach einer Weile sehr anstrengend wird, merken die Schüler schnell. „Doch es ist sehr wichtig, dass ihr immer weiter drückt, solange bis der Rettungswagen eintrifft. So hat der kollabierte Mensch eine Überlebenschance und kann im Krankenhaus weiterbehandelt werden.“

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Hans-Martin Grusnick ergänzt: „Die Idee von ‚Herzensretter‘ ist es, bereits junge Menschen zu erreichen und diese auf einen eventuellen Notfall vorzubereiten. Wir möchten sie befähigen, in einer solch stressigen Situation besonnen handeln zu können.“ Auf diese Weise soll ihnen die Angst genommen werden, etwas falsch zu machen. „Falsch ist es nur, gar nichts zu tun.“

Mit dem Projekt werden die Schüler außerdem zu Multiplikatoren, die Gleichaltrigen Erste-Hilfe-Maßnahmen zeigen können. „Die Ausbildungsschritte orientieren sich an der Klassenstufe. So werden in den Klassen 7 bis 8 die Wiederbelebung durch Drücken, in den Klassen 8 und 9 mit Drücken und Beatmen und in den Klassen 9 bis 10 zusätzlich mit dem AED erlernt“, erklärt Martin Mittmann die Schritte Bronze, Silber und Gold.

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Da das Projekt in diesem Jahr nach Corona wieder aufgenommen wurde, finden zunächst vor allem Bronze-Kurse statt.

Herzensretter
Mit dem Konzept werden Schülerinnen und Schüler an Schulen professionell, nachhaltig und für die Schulen kostenlos ausgebildet. Kern des Konzeptes ist ein niedrigschwelliger dreistufiger Ansatz, der mit der Herzdruckmassage beginnt und in zwei weiterführenden Modulen an die Beatmung und später an den Umgang mit dem Automatischen Externen Defibrillator (AED) heranführt.

Das Projekt wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe ins Leben gerufen, einer 1988 von den Hilfsorganisationen Arbeiter- Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst gegründeten Gemeinschaft. 1994 wurde die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft einbezogen.

www.herzensretter.info

Alexandra Hase-Rodriguez (Rektorin), Michael Haukohl, Dr. Ralf Staiger (Rotary Club) und Hans-Martin Grusnick (Johanniter-Unfall-Hilfe) beim Herzensretter-Kurs in der Mensa der Willy-Brandt-Schule. Fotos: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Alexandra Hase-Rodriguez (Rektorin), Michael Haukohl, Dr. Ralf Staiger (Rotary Club) und Hans-Martin Grusnick (Johanniter-Unfall-Hilfe) beim Herzensretter-Kurs in der Mensa der Willy-Brandt-Schule. Fotos: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.


Text-Nummer: 158219   Autor: Johanniter/red.   vom 26.04.2023 um 14.59 Uhr

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