Travemünder Bürgerpreis für Kücknitzer Verein
Lübeck - Travemünde: Archiv - 07.06.2023, 16.10 Uhr: Den Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. kennen die meisten von der Kücknitzer Naturstation mit den zahlreichen Kursen, den Schafen und dem Naturkindergarten. Der Verein ist aber auch im Stadtteil Travemünde sehr aktiv, was ihm jetzt den Bürgerpreis des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde einbrachte.
Am Dienstag wurde der jährliche Bürgerpreis des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde (GVT) im Gesellschaftshaus vergeben.
Verein auch in Travemünde aktiv
Der Landschaftspflegverein ist vor allem auf der Travemünder Halbinsel „Priwall“ aktiv, wo er das Naturschutzgebiet mit der zentralen Wiese bewirtschaftet. Er sorgt für die bekannten Wasserbüffel, die mit der feuchten Wiese gut klarkommen (Wir berichteten).
Die Wasserbüffel leiht sich der Verein jedes Jahr zur Pflege der zentralen Wiese auf dem Priwall.
Auch die Brutinsel für Seeschwalben in der Pötenitzer Wiek ist eine Aktion des Vereins. Weiter betreibt er die Naturstation im Fliegerweg. Schafe des Vereins halten aber auch das Gras am Panoramaweg beim Skandikai kurz.
Schafe und Schiffe: Tiere des Landschaftspflegevereins halten das Gras am Panoramaweg kurz.
Lange Liste von Bürgerpreisträgern
Den Travemünder Bürgerpreis vergibt der Gemeinnützige Verein zu Travemünde (GVT) bereits seit dem Jahr 1990. Erster Preisträger war der damalige Kirchendiener Otto Timmermann, dessen Statue auf dem Platz vor dem Gesellschaftshaus, dem Vereinssitz des GVT, zu sehen ist. Eine Tafel mit den Namen der Preisträger ist im Treppenaufgang des Gesellschaftshauses zu sehen.
Auch die Seeschwalbeninsel in der Pötenitzer Wiek, zu der Ausfahrten angeboten werden, ist eine Initiative des Landschaftspflegevereins.
Preisverleihung durch Gründungsmitglied
Überreicht wurde der Preis in diesem Jahr durch Dr. Udo Ott und Christine Jaacks-Mirow vom GVT. Jaacks-Mirow war in den 1970er Jahren selbst Gründungsmitglied des Landschaftspflegevereins, wie sie erzählte. „In der berühmten und berüchtigten Gruppe von damals Jugendlichen, die den Verein mitgegründet haben.“ Sie erwähnte in ihrer Ansprache unter anderem die Naturwerkstatt auf dem Priwall, welche die Verbindung zwischen Natur und Fremdenverkehr schaffe.
Verbindung von Natur und Tourismus: Die Naturwerkstatt des Landschaftspflegevereins.
Laudatio auf Matthias Braun
Der Vorsitzende des Landschaftspflegevereins Matthias Braun fehlte auf der Veranstaltung, wofür alle Verständnis hatten: „Er ist leider heute nicht da, denn er weilt mit seiner Frau auf Amrum. Er hat heute Hochzeitstag“, erklärte Dr. Udo Ott.
Konnte zur Preisverleihung nicht dabei sein: Matthias Braun, hier bei einer Naturführung auf dem Priwall.
„Freundliche Kompetenz und Beharrlichkeit, das ist vielleicht das, was ihn ein Stückweit auszeichnet“, beschrieb Christine Jaacks-Mirow den Vorsitzenden des Landschaftspflegevereins. „Weil er hat ja nie locker gelassen.“ Vor 45 Jahren wäre es undenkbar gewesen, welchen Status der Verein inzwischen habe, welche Anerkennung und auch welche inhaltliche Arbeit geleistet werde.
Als Vertreterin von Matthias Braun nahm Jessica Richter am Dienstag den Preis entgegen. Auch sie sprach vom Landschaftspflegeverein als „Lebenswerk“ von Matthias Braun.
„Matthias Braun und Landschaftspflegeverein, das sind so zwei Dinge, die einfach zusammengehören.“ Er habe schon als junger achtzehnjähriger losgelegt und den Landschaftspflegeverein „mit seinen ganzen Aufgaben vorangetrieben“ und damit maßgeblich zum „Schutz unserer Trave- und Ostseegebiete beigetragen“. Ganz viele Gebiete seien unter Schutz gestellt worden, „weil er da nicht locker gelassen hat“, sagte Richter. „Ich hab heute morgen noch mit ihm telefoniert, er hat sich sehr darüber gefreut, dass der Preis hier an den Landschaftspflegeverein geht. Er wäre gerne auch dagewesen.“
Jessica Richter vom Landschaftspflegeverein (links) nahm den Bürgerpreis von Christine Jaacks-Mirow und Dr. Udo Ott entgegen. Fotos: Helge Normann
Text-Nummer: 159157 Autor: Helge Normann vom 07.06.2023 um 16.10 Uhr