Hering statt Haxn: Travemünder Woche wird maritim

Lübeck - Travemünde: Archiv - 16.07.2023, 10.30 Uhr: Nur noch wenige Tage, dann fällt am 21. Juli der Startschuss für die Segel-Großveranstaltung „Travemünder Woche“. Am Mittwoch wurden im Travemünder Ortsrat das neue Motto „Welt ahoi“ und ein bisschen das Programm vorgestellt. Eine Änderung, die auffallen wird: Das Bayern-Dorf ist Geschichte.

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Er komme selbst aus Bayern, verriet LTM-Geschäftsführer Christian Martin Lukas, als er das Aus für das Bayern-Dorf verkündete.

Segelpart als Kern der TW
Die zehntägige „Travemünder Woche“, kurz TW, das ist zum einen der Segelpart, „der innerhalb der Travemünder Woch ja den Kern ausmacht“, wie Christian Martin Lukas von der städtischen Marketinggesellschaft meinte. Wer da segelt, das erzählte Frank Schärffe vom Lübecker Yacht-Club (LYC): „Stand heute“ würden 30 Nationen an den Start gehen, sagte der LYC-Geschäftsführer. Man rechne mit 600 Booten und rund 1.400 Seglern. Es werde Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Deutsche Meisterschaften geben. Veränderungen gibt es insofern, als das Thema „Nachhaltigkeit“ auch bei Sportveranstaltungen immer wichtiger werde. Die TW-Macher verzichten deshalb zum Beispiel auf Aufkleber auf den Booten und Printprodukte in der Information. Ziel sei eine TÜV-Zertifizierung.

Dreigestirn der Verantwortlichen
Laut LTM-Geschäftsführer Lukas organisiert der Lübecker Yacht-Club (LYC) das Segelprogramm, die Uwe Bergmann GmbH (UBA) das Landprogramm und die Lübeck- und Travemünde Marketing GmbH (LTM) das Marketing. „Das ist das Dreigestirn“, sagte Lukas. Uwe Bergmann war zur Ortsrats-Sitzung nicht anwesend.

Bayerndorf wird Fischerdorf
Viel Kritik hatte es in den vergangenen Jahren am „Bayerndorf“ auf der Travemünder Woche gegeben, weil dieses nicht an die Küste passe. LTM-Geschäftsführer Christian Martin Lukas konnte für die Kritiker nun eine gute Nachricht überbringen: „Aus dem Bayerndorf wird ein maritimes Fischerdorf“, sagte er. Im Ortsrat zumindest gab es zu diesem Punkt keine Fragen.

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Bis in den Abend bei bayerischen Spezialitäten und einem Weißbier zusammensitzen, das ist auf der „Travemünder Woche“ nach Jahren vorbei. Das Dorf soll maritim werden.

Veranstaltungsgebiet ausgedehnt
Unverändert soll die Strandpromenade weiterhin nur einseitig mit Ständen bebaut werden, so dass Gäste aufs Wasser gucken können. Außerdem soll das Riesenrad an die Strandpromenade kommen. Das bedeutet weniger Stände, was durch eine Ausweitung des Veranstaltungsbereiches kompensiert wird. Auf dem Wochenmarktplatz soll es Tanzkurse geben (organisiert von Mirko Mathejczyk und Uwe Bergmann), im Kreuzfahrtterminal Kunst (organisiert von der LTM). Insgesamt wird das Veranstaltungsgebiet bis zur Beach-Bay auf der anderen Seite der Trave ausgedehnt. Dadurch soll auch der sogenannte „Promenadenrundlauf“ gestärkt mit Auto- und Fußgängerfähre gestärkt werden. „Das ist einfach das Herzstück des touristischen Travemünde, das ist wie eine Mini-Kreuzfahrt“, meinte Christian Martin Lukas. Und zum Veranstaltungsangebot: „Es müsste für jeden was dabei sein.“

Werbung für die Travemünder Woche
„Wir haben auch Printprodukte“, sagte LTM-Geschäftsführer Christian Martin Lukas. „Aber das allerwichtigste ist die Website“. Weiter soll es Tassen, Pins und Giveaway-Tüten in der Tourist-Info geben. Plakatiert wurde bereits in Hamburg, Rostock und Kiel, wo man „ganz intensiv“ für die TW werben will. Weiter will die LTM nächste Woche in den Ostsee-Orten Flyer verteilen. Und es soll ganz viele Fahnen geben, vorm Lübecker Rathaus etwa. Auch Hotels will die LTM beflaggen.

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„Welt ahoi!“ lautet das neue Motto der „Travemünder Woche“, und das soll auch die nächsten Jahre so bleiben. Neu sind auch die blauen Maskottchen Ole und Leevke.

Fragen zur „Travemünder Woche“
Nach den Vorträgen durften Ortsrats-Mitglieder und Publikum Fragen stellen. Kritisiert wurde, dass während der Trave-Races die Musik der Verkaufsbuden nicht runtergedreht werde, so dass man die Moderation schlecht verstehen könne. LYC-Geschäftsführe Frank Schärffe nahm den Hinweis auf. Eine weitere Frage ging in die Richtung, ob es wie beim „Seebadkulturfestival“ nun auch auf der „Travemünder Woche“ vegetarisch zugehen werde. „Nein, das ist nicht vorgesehen“, beruhigte LTM-Geschäftsführer Christian Martin Lukas. Bei der nächsten Frage ging es um das sehr oft defekte Schiffsinformationssystem an der Promenade. Das werde demnächst abgebaut, berichtete Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) plane dafür eine eigene Anlage. Ganz zum Schluss der Veranstaltung ging es noch um die Frage, wie die Verkehrsströme geleitet werden sollen. Christian Martin Lukas berichtete von einem Konzept, dass sich die Stadt zur Stärkung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) ausgedacht habe.

Die Trolle schauen ein wenig grimmig drein, aber es nützt nichts: Das „Bayerische Dorf“ wurde von der „Travemünder Woche“ verbannt. Fotos: Karl Erhard Vögele

Die Trolle schauen ein wenig grimmig drein, aber es nützt nichts: Das „Bayerische Dorf“ wurde von der „Travemünder Woche“ verbannt. Fotos: Karl Erhard Vögele


Text-Nummer: 160013   Autor: Helge Normann   vom 16.07.2023 um 10.30 Uhr

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