Lübecks neue Bau-Ruine für die kommenden Jahre

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 11.08.2023, 17.13 Uhr: Das wichtigste Thema für die Lübecker Politik ist seit über einem halben Jahr ein Keller in der Mengstraße. Er ist Teil des "touristischen Leuchtturm-Projektes Neues Buddenbrookhaus". Jetzt zeichnet sich ein langer Baustopp ab. Touristen werden viele Jahre auf einen Bauzaun schauen.

Seit über zehn Jahren wird geplant. Das Buddenbrookhaus soll mit einem Nachbargebäude zusammen zum "Neuen Buddenbrookhaus" werden. Dafür sollte im Gebäude Mengstraße 6 ein Treppenhaus mit Lift entstehen. Im Keller waren ein Veranstaltungsraum, eine museumspädagogischer Seminarraum sowie Garderoben und Toiletten vorgesehen. An dem Treppenhaus gibt es Kritik, weil das historische Gewölbe zerstört wird. Das wird auch international diskutiert. Der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) hat den Eingriff „als gering für die mittelalterliche Stadtstruktur“ gewertet. Der Welterbestatus der Lübecker Alstadt sei nicht gefährdet.

Ursprünglich sollte das "Neue Buddenbrookhaus" im Jahr 2027 eröffnet werden. Das wird sich kaum noch halten lassen. Laut Verwaltung ist bei einer Umplanung mit einer Außentreppe ein neuer Bauantrag zu stellen. Wenn der genehmigt ist, müssen neue Ausschreibungen erfolgen. Zusätzlich ist bei einer Außentreppe auf dem Hof die Zustimmung aller Anlieger inklusive Erbengemeinschaften einzuholen. Viele Betroffene reagieren nach Angaben der Stadt nicht auf Kontaktversuche.

Sollte die Bürgerschaft ab Ende November entscheiden, dass es bei den Plänen mit innenliegender Treppe bleibt, wird es trotzdem zu weiteren Verzögerungen kommen. Dr. Axel Flasbarth, Fraktionschef der Grünen, weist darauf hin, dass die "Bürgerinitiative Rettet Lübeck" inzwischen ein Verbandsklagerecht hat. Sie werde mit Sicherheit gegen die Zerstörung des Gewölbes klagen. Die Dauer einer Gerichtsentscheidung ist nicht absehbar.

Der Umbau des Museum hat bereits begonnen. So ist die Heizung bereits ausgebaut. Die nächsten Jahre wird die Stadt viel Geld für Not-Heizungen ausgeben, um die Gebäude zu erhalten.

Die Machbarkeitsstudie aus den Jahren 2016/2017 nannte das "Neue Buddenbrookhaus" einen "Frequenzbringer" für die Innenstadt. Das werde den Handel dort stärken. Jetzt muss der Handel mit einer neuen Dauerbaustelle leben.

Aus dem touristischen Leuchtturm-Projekt wird eine jahrelange Baustelle.

Aus dem touristischen Leuchtturm-Projekt wird eine jahrelange Baustelle.


Text-Nummer: 160531   Autor: VG   vom 11.08.2023 um 17.13 Uhr

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