42 Millionen Museums-Projekt: Lübecker sind gefragt

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 07.09.2023, 16.40 Uhr: Die Vorbereitungen für das nächste große Museumsprojekt starten: Für geschätzt 42 Millionen Euro soll das Museum für Natur und Umwelt zur Umwelt-Bildungsstätte werden (wir berichten seit vielen Jahren). Dazu sind vor allem Kinder und Jugendliche gefragt, was sie von dem neuen Zentrum zwischen Dom und Mühlenteich erwarten.

Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2022 beschlossen, dass zur Weiterentwicklung des Hauses auch eine Stelle für die inhaltliche Projektkoordination bei der Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck geschaffen werden muss. Geowissenschaftlerin Victoria Singler ist im Moment dabei, nach einer umfänglichen Analyse des aktuellen Ist-Zustandes mit Museumsleiterin Dr. Susanne Füting ein Ausstellungskonzept zu entwickeln. Dieses soll voraussichtlich im August 2024 fertig sein.

Die aktuelle Phase der Grobkonzeption nutzt Singler dazu, verschiedene Akteure zu befragen, um deren Wünsche und Anregungen in die Planung einfließen zu lassen. Vorgesehen ist ein Austausch mit anderen Wissenschaftlern, so zum Beispiel mit der Fachgruppe „Naturwissenschaftliche Museen“ im Deutschen Museumsbund e.V. und mit einem Beirat, der sich aus Naturwissenschaftlern, aber auch Mitgliedern des Fördervereins sowie Museumsexperten anderer Häuser zusammensetzt. Für lokale Akteure wie den Kooperationspartner des Museums, Vereinen, Stadtverwaltung, Kitas, Schulen, Hochschulen und weiteren wichtigen Nutzergruppen sind Netzwerktreffen und themenbezogene Workshops geplant. Das Beteiligungsformat startet bereits im Oktober mit einer Kick-Off-Veranstaltung.

Ein besonderes Augenmerk gilt Kindern und Jugendlichen, die zusammen mit ihren Familien eine große Publikumsgruppe des Museums ausmachen: Für sie ist ab 2024 ein eigener Beirat geplant, bei dem sich die jungen Besucher ab neun Jahren zu Ferienworkshops treffen, testen und mitentscheiden können. Anmeldungen sind bis zum 30. November unter museum-fuer-natur-und-umwelt.de möglich.

Auch für Schüler ist ein Workshop im Rahmen des „Lübecker Klimaaktionstages“ am 13. Oktober vorgesehen, bei dem diese die Möglichkeit haben werden, Ausstellungsinhalte für den neuen Themenbereich Klimawandel und Klimaanpassung mitzugestalten. Die Projektkoordinatorin freut sich besonders auf die Beteiligungsworkshops mit den jungen Menschen.

Die Bürger, Anwohner und Besucher des Museums, sollen ebenfalls zu verschiedenen Phasen des Projekts eingebunden werden. Den Auftakt machte bereits die Lübecker Museumsnacht am 26. August, wo Singler mithilfe einer „Zukunftswerkstatt“ den aktuellen Projektstand präsentierte sowie die Ideen und Meinungen der Interessierten einholte. Weitere Befragungen sind geplant.

Was wird aus dem Gebäude in der Musterbahn?

Laut Machbarkeitsstudie wird der Standort des Museums für Natur und Umwelt am Mühlenteich als optimal für die Verwirklichung des Vorhabens eingestuft, weswegen die Sanierung des Bestandsgebäudes – auch aus Nachhaltigkeitsgründen – grundsätzlich einem Neubau vorzuziehen ist. „Als ehemalige kommunale Klimaschutzmanagerin ist mir eine nachhaltige Umsetzung des Projekts besonders wichtig“, so die Projektkoordinatorin Singler. Der Wunsch ist es, ein Architektenteam zu finden, das Architektur und Ausstellungsinhalte einheitlich plant und gestaltet. Auch dies soll unter der Prämisse von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geschehen.

Da die beiden baulichen Verfahren erst bevorstehen, kann der Eröffnungstermin des neuen Museums für Natur und Umwelt noch nicht datiert werden. Singler und Füting wünschen sich jedoch eine möglichst rasche Umsetzung.

Dr. Tilmann von Stockhausen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, Senatorin Monika Frank, Projektleiterin Victoria Singler und Museums-Leiterin Dr. Susanne Füting stellten am Donnerstag die Planungen vor. Foto: JW

Dr. Tilmann von Stockhausen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, Senatorin Monika Frank, Projektleiterin Victoria Singler und Museums-Leiterin Dr. Susanne Füting stellten am Donnerstag die Planungen vor. Foto: JW


Text-Nummer: 161042   Autor: Museen/JW   vom 07.09.2023 um 16.40 Uhr

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