Bürgermeisterwahl: Ali tritt nicht an
Lübeck: Archiv - 11.09.2023, 21.59 Uhr: Die verbliebenen Kandidaten können aufatmen, seine Fans müssen tapfer sein: Ali Alam (Die PARTEI) aus Travemünde wird nicht zur Bürgermeister-Wahl 2023 antreten. Bis zum letzten Moment hat er seine Kandidatur offengelassen. Jetzt verriet er im Gespräch mit HL-live.de, dass er nicht gegen Amtsinhaber Jan Lindenau um den Chefposten im Rathaus antritt. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.„Ich will Jan nicht aus dem Rathaus schmeißen“
Er hätte jetzt beim Wahlamt angerufen und gesagt: „Ich ziehe zurück“, sagte Ali Alam am Montag. „Der Jan macht seine Arbeit doch OK“, begründet Alam seine Entscheidung. Ein Lob für Amtsinhaber Jan Lindenau (SPD). „Ich wollte ihn nicht aus dem Rathaus schmeißen“, sagt Ali Alam. „Noch sind seine Tage nicht gezählt.“ Außerdem wollte er ja erst noch ein Praktikum beim Bürgermeister machen. Das sei zugesagt, aber er habe es noch nicht geschafft.
„Ich will es erst in sechs Jahren nochmal versuchen“
Ali Alam war vor sechs Jahren als „Bürgermeister der Herzen“ angetreten und holte respektable 3.417 Stimmen, was bedeutet, dass ihn 4,9 Prozent der Lübecker auf dem Chefsessel im Rathaus sehen wollten. So eine Kandidatur brauche viel Energie, meinte Ali Alam jetzt. Die Kandidaten werden zu vielen Terminen und Podiumsdiskussionen eingeladen, müssen zahllose Fragen beantworten. „Das ist ein echter Marathon“, sagt Alam über die dreimonatige heiße Phase des Bürgermeister-Wahlkampfes. „Und wenn ich etwas mache, dann 100-Prozentig.“ Mit anderen Worten: „Ich will es erst in sechs Jahren nochmal versuchen“, sagt Alam.
„Ich bin ja nicht weg aus der Politik“
Ein Trost bleibt seinen Anhängern: „Ich bin ja trotzdem nicht weg aus der Politik“, verspricht der Travemünder. Einen guten Ansatz für Travemünde sieht er zum Beispiel in der „Gondel-Lösung“ der FDP als Ergänzung der Priwallfähren. Die Seilbahn könne vielleicht vom Maritim auf den Priwall führen, „wenn der Fahrstuhl wieder heil ist“, meint Ali Alam. Falls das nicht klappt, könnte er sich auch eine dritte Fähre in der Mitte zwischen den beiden vorhandenen Anlegern vorstellen. Dann muss man nicht so weit laufen, wenn eine Fähre mal kaputt ist. Und dann ist da ja auch noch das Skaterbahn-Projekt, das vielleicht schon in diesem Jahr in die Umsetzung geht.
Zur Bürgermeister-Wahl tritt Ali Alam dieses Mal nicht an. Aber politisch bleibt er weiter aktiv, greift zum Beispiel die Seilbahn-Pläne der FDP auf. Foto: Helge Normann
Text-Nummer: 161105 Autor: Helge Normann vom 11.09.2023 um 21.59 Uhr