Baumaßnahme in der Hüxtertorallee dauert bis Ende 2023

Bereits im Vorfeld war bekannt, dass die Baumaßnahme möglicherweise einen historischen Friedhof vor dem ehemaligen Mühlentor berühren könnte. So überraschte die Experten nicht der Fund, sondern die Anzahl von Gräbern und wie dicht diese unter der Oberfläche liegen. Da die Freilegung und Dokumentation von Gräbern mit Sorgfalt und gebührendem Respekt zu erfolgen hat, ist diese sehr zeitaufwendig.

Lösungen für schnelleren Arbeitsfortschritt

Um die Baumaßnahme dennoch schnellstmöglich abzuwickeln haben EBL, Archäologie und Verkehrsflussmanagement gemeinsam nach Lösungen gesucht, um die Arbeiten zu beschleunigen:

- Es wurde von beiden Seiten aus begonnen zu arbeiten.
- Der Regenwasserkanal wird anstatt wie ursprünglich geplant in rund drei Metern Tiefe in der minimal möglichen Tiefe von etwa 1,5 Metern verlegt, um möglichst wenig Gräber zu berühren.
- Es wurde mit Personal nachgesteuert, so dass die höchstmögliche Anzahl an Archäologen und Kanalbauern vor Ort sind.

Neue Funde fordern mehr Zeit

Doch trotz allem Engagement ergeben sich täglich neue Herausforderungen: Während dieses Konzept bei den ersten Metern gut funktioniert hat, liegen die Funde im letzten Teil ganz nah unter der Oberfläche. Anscheinend sind die Bauarbeiten nun auf einen Teilbereich des Friedhofs gestoßen, in dem die Bestattungen in nur geringer Tiefe stattgefunden haben.

Zur Freilegung, Dokumentation und Bergung der Skelette benötigen die Archäologen zusätzliche Zeit bis Ende Oktober 2023. Dabei handelt es sich bereits um einen Kompromiss, da durch die bereits erfolgten Funde und Erkenntnisse die wissenschaftlichen Standards auf ein Minimum abgesenkt werden konnten.

Im Anschluss können dann die Straßenbauarbeiten durch die EBL stattfinden. Die Fertigstellung ist für Anfang Dezember 2023 geplant, sofern die Witterung die Asphaltierungsarbeiten zulässt.

Die Experten überraschte nicht der Fund an sich, sondern die Anzahl von Gräbern und wie dicht diese unter der Oberfläche liegen. Foto: Archiv/HL

Text-Nummer: 161485   Autor: HL/red.   vom 28.09.2023 um 12.31 Uhr