Unabhängige Volt-PARTEI: Klimaneutral und kostengünstig mit Wind heizen

Lübeck: Archiv - 12.10.2023, 11.03 Uhr: „Die Bürgerschaftsfraktion Unabhängige Volt-PARTEI hat zum Masterplan Klimaschutz angeregt, die Errichtung einer ‚Power-to-Heat‘-Anlage durch die Stadtwerke prüfen zu lassen. „Eine ‚Power-to-Heat‘-Anlage hätte für Lübeck den Vorteil, dass wir überschüssigen Strom in sehr günstige Wärme verwandeln könnten“, sagt Thomas Jahn, Mitglied der Fraktion ‚Unabhängige Volt-PARTEI‘.

Die Aufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte ist es, die verschiedenen Arten von Energie in Anbetracht ihrer unterschiedlichen Eigenschaften sinnvoll zu nutzen: „Wärme lässt sich nicht sehr gut über weitere Distanzen transportieren, dafür aber durchaus über längere Zeit speichern. Strom dagegen muss zum Zeitpunkt seiner Entstehung verbraucht werden, lässt sich also schlecht speichern, kann aber dafür besser über größere Distanzen transportiert werden“, erläutert der Diplom Ingenieur weiter. „Mit einer ‚Power-to-Heat‘-Anlage können wir die Zeiten, in denen die Erzeugung von Strom den Verbrauch übersteigt, für uns nutzen. Dann ist er nicht nur sehr günstig, oft bekommt man sogar Geld dafür, dass man ihn abnimmt. Die ‚Power-to-Heat‘-Anlage würde den Strom in Wärme umwandeln, diese könnten wir in unseren Wärmenetzen speichern und bei Bedarf zum Heizen nutzen.“

Andere Städte im Norden Deutschlands betreiben solche Anlagen bereits. „Eine ‚Power-to-Heat‘-Anlage ist natürlich eine großtechnische Anlage, funktioniert vom Prinzip her aber nicht anders als ein überdimensionaler Wasserkocher. Und was zum Beispiel in Rostock, Kiel und Flensburg funktioniert, sollte doch auch Lübeck bei der Energiewende voranbringen“, so das Volt-Mitglied. „Und damit lösen wir drei Probleme der Energiewende gleichzeitig: Erstens dekarbonisieren wir so die Wärmeerzeugung, zweitens reduzieren wir auf diese Weise Schwankungen im Stromnetz, die durch die Nutzung erneuerbarer Energien entstehen und schließlich verhindern wir drittens, dass Windkraftanlagen abgeschaltet werden müssen, wenn sie bei viel Wind mehr Leistung erbringen als aktuell verbraucht wird.“ Bislang müssen die Verbraucher den Windmüllern einen finanziellen Ausgleich für diese Abschaltungen leisten, der ihren Strompreis steigen lässt, ohne dass sie etwas davon haben.

„Besonders freue ich mich über die soziale Komponente, dass günstige Fernwärme überwiegend Mietern in Mehrfamilienhaus-Gebieten zu gute kommen wird, weil diese sich besonders gut für den Anschluss an eine Fernwärme-Versorgung eignen“, sagt Thomas Jahn, der für die Fraktion auch Mitglied im Werkausschuss der Entsorgungsbetriebe ist.

Die Power to Heat Anlage in Rostock samt Wärmespeicher ist seit einem Monat am Netz und versorgt Rostock mit klimafreundlicher Wärme aus Windkraft. Foto: SWRAG-Rostock

Die Power to Heat Anlage in Rostock samt Wärmespeicher ist seit einem Monat am Netz und versorgt Rostock mit klimafreundlicher Wärme aus Windkraft. Foto: SWRAG-Rostock


Text-Nummer: 161766   Autor: UVP/red.   vom 12.10.2023 um 11.03 Uhr

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