Buddenbrookhaus-Debüt: 2. Literarische Nacht

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 15.11.2023, 10.59 Uhr: Die Neuerung, die Autoren für den „Debüt-Preis des Buddenbrookhauses“ in zwei „Literarischen Nächten“ vorzustellen, hat sich als richtig erwiesen. Preisstifter Lions-Club Lübeck-Hanse und Literaturmuseum können zufrieden sein: Erst war die Juni-Nacht im St. Annen-Museum gut besucht, nun fand auch die November-Nacht in den Media Docks ein großes und vor allem junges Publikum.

Der Zuspruch zeigt, dass es hierorts ums Thema Buch, also ums Lesen, wohl noch gut bestellt ist.

Die langjährige Buddenbrookhaus-Leiterin Dr. Birte Lipinski, die zu Jahresbeginn an die Uni Oldenburg wechselt, und ihre engagierten Mitarbeiterinnen hatten im nüchternen Media Docks-Raum für Atmosphäre und Musik gesorgt: Diesmal umrahmte die Gitarristin Marta Villoslada von der Musikhochschule die Grußworte und die drei Lesungen, vor allem die „Gnosiennes 1“ von Eric Satie gefielen.

Nun also die zweite Runde mit drei Debütanten, die keine „Schreibanfänger“ mehr sind, wie Dr. Lipinski erwähnte, sondern sich auf anderen Gebieten bewährt haben. Marlen Hobrack nimmt in „Schrödingers Grrrl“ den Literaturbetrieb aufs Korn mit genauer Menschenbeobachtung und subversivem Humor – eine Parodie, die nach Verfilmung ruft.

Von ganz anderem Zuschnitt ist „Der Inselmann“ von Dirk Gieselmann“ über eine Fahrt des Entdeckens und Sichfindens: Konkret mit eindrucksvollem Naturbildern und ungemein atmosphärisch, lässt er seine wenigen Protagonisten sich in einer eigenen Welt wiederfinden und bannt den Leser beim Miterleben und -denken – literarisch ein Wurf, hervorragend auch zum Vorlesen geeignet.

Die erkrankte Anna Rabe konnte ihr Buch „Die Möglichkeit von Glück“ nicht selbst vorstellen, kurzfristig eingesprungen, setzte Andreas Hutzel (vom Theater Lübeck) seine Deklamationskraft ein, um Passagen neuen Realismus' vorzutragen: In diesem Debüt geht es um Lebens-Gegenentwürfe von Ost- und Westdeutschland, die zumal junge Leser ansprechen.

Zu den drei Juni-Debütanten (Lea Dräger „Wenn ich Euch verraten könnte“, Behzad Kaim Kani „Hund, Wolf, Schakal“, Sven Pfitzenmaier „Da draußen feiern die Leute“) kommen also drei weitere Autoren, die es der Jury nicht leicht machen werden. Der Sieger des mit 2.000 Euro dotierten (und vom Lions-Club Lübeck-Hanse finanzierten) Preises wird im Januar gekürt und im Frühjahr 2023 wieder im Audienzsaal des Rathauses verliehen.

Die November-Nacht in den Media Docks fand ein großes und vor allem junges Publikum. Foto: Archiv

Die November-Nacht in den Media Docks fand ein großes und vor allem junges Publikum. Foto: Archiv


Text-Nummer: 162478   Autor: GüZ   vom 15.11.2023 um 10.59 Uhr

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