Tauwetter in Sicht

Lübeck: Archiv - 05.12.2023, 15.16 Uhr: Im Moment haben wir noch schönstes Winterwetter und die Kinder können nach langer Zeit wieder einmal richtig Schlitten fahren und sich über reichlich Schneeflocken freuen. Die Eltern müssen zwar in aller Frühe bereits Gehwege räumen und abstreuen und das Auto freimachen, aber damit ist in absehbarer Zeit Schluss. Es wird erst einmal wieder wärmer. Ab Samstag sind bei so ziemlich allen Wetterdiensten steigende Temperaturen in Sicht.

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Vom immer noch recht warmen Atlantik nähert sich ein Tiefdruckgebiet, das auf seiner Vorderseite diese mildere Luft nach Mitteleuropa transportieren wird. Weiter im Süden Deutschlands wird das sogar zu vorfrühlingshaften Temperaturen führen. Das wird bei uns nicht ganz so krass, aber immerhin sind in den Wettermodellen für unsere Region Temperaturen von +5°C bis +7°C für den Tagesverlauf erkennbar.

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Ab kommenden Samstag werden diese Verhältnisse langsam spürbar werden, und spätestens im Verlauf des Sonntag hat sich die Veränderung dann auch auf den Straßen durchgesetzt.

Bis dahin kann es aber noch einmal richtig gefährlich werden. Der Boden ist jetzt tagelang richtig gefroren. Man merkt es beim Schneeräumen, da eine gewisse Restglätte oftmals nur durch Streugut in den Griff zu bekommen ist. Wenn jetzt in den kommenden Tagen der Schneefall langsam in Graupel und dann in Regen übergeht, wird dieser Niederschlag auf dem gefrorenen Boden natürlich sofort zu Eis. Auch wenn dieser Effekt im Volksmund 'Blitzeis' heißt, sollte uns das nicht überraschen. Auf den Hauptverkehrsstraßen bemüht sich der Winterdienst seit Beginn der Frostperiode rechtzeitig abzustreuen. Es erstaunt allerdings immer wieder, wie viele Fahrzeuge trotz ständiger Warnung im Verkehrsfunk immer noch mit hoher Geschwindigkeit weiterfahren.

Nebenstraßen und Gehwege könnten zu gefährlichen Eisbahnen werden. Selbst der Gang zum Briefkasten ist bei diesen Verhältnissen riskant. Radfahren bei solchen Gegebenheiten kann dann auch schon mal zum reinen Gesundheits-Abenteuer werden. Knochenbrüche sind dabei vorprogrammiert, die Kliniken haben das Operationsbesteck vorsorglich schon einmal bereitgelegt.

Verhalten wir uns also vorsichtig und passen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge der Witterung an. Mit guten Winterreifen kann dann wenig passieren.

In der kommenden Woche ist das ohnehin vorbei. Wie schnell der Schnee dann verschwindet, hängt natürlich auch von der Intensität der Niederschläge ab. Wenn es viel regnet, schmilzt die Pracht schnell weg. Ansonsten bleibt der Schnee zumindest in den Gärten noch ein wenig liegen.

Dann können wir schon einmal einen vorsichtigen Blick auf das Weihnachtswetter werfen. Aus heutiger Sicht ist das noch äußerst spannend. Just zu der Zeit erscheint ein starkes atlantisches Hochdruckgebiet in den Modellen, das mit seinen Ausläufern in den Süden Deutschlands ragt und für Minustemperaturen sorgt. Wir im Norden könnten in den Einflussbereich eines starken Islandtiefs geraten und mildere Temperaturen erwarten. Schnee ist möglich, aber aus heutiger Sicht nicht sehr wahrscheinlich.

Man sollte sich also im Norden eher auf grüne Weihnachten einrichten. Wenn sich daran in den kommenden Tagen noch etwas ändern sollte, werden wir natürlich gleich darüber informieren. Bis dahin können wir nur erst einmal bis zum kommenden Sonntag unfallfreie Tage wünschen.

Aktuell ist ein Delfin der einzige Badegast in Travemünde. Fotos: Karl Erhard Vögele, Grafik: Harald Denckmann

Aktuell ist ein Delfin der einzige Badegast in Travemünde. Fotos: Karl Erhard Vögele, Grafik: Harald Denckmann


Text-Nummer: 162940   Autor: Harald Denckmann   vom 05.12.2023 um 15.16 Uhr

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