Aktions-Bündnis Kindeswohl informiert im Jugendhilfe-Ausschuss

Lübeck: Archiv - 08.12.2023, 11.51 Uhr: „Die strukturelle Lage in der stationären Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein ist prekär“, schreibt das landesweite „Aktionsbündnis Kindeswohl in Schleswig-Holstein“ in einer Mitteilung. Und schlägt umfassende Maßnahmen für eine Verbesserung in der stationären Kinder- und Jugendbetreuung vor. Mitglieder des Bündnisses stellten am 07. Dezember 2023 ihr Anliegen in der Sitzung des Lübecker Jugendhilfeausschusses vor.

Lutz Regenberg, Geschäftsbereichsleiter der Kinder- und Jugendhilfe in der Diakonie Nord-Nord-Ost und Mitglied im Bündnis, erläuterte gemeinsam mit Hasko Facklam, Geschäftsführung KJSH-Stiftung, im Ausschuss den landesweiten Notstand in der stationären Kinder- und Jugendhilfe: „Wir haben einen Höchststand von Kindeswohlgefährdungen. Bis zu 10 Kinder werden von einer Erzieherin oder Erzieher betreut. Wir haben einen Zuwachs der Inobhutnahmen um 40 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr. Die Lage ist wirklich prekär und die stationäre Versorgung wird immer schwieriger“, so Regenberg.

In der Hansestadt Lübeck wurden zum Stichtag 31. Dezember 2022 rund 260 Kinder und Jugendliche stationär begleitet. Mehrere Träger - darunter die Diakonie Nord Nord Ost, die Arbeiterwohlfahrt und der Kinder- und Jugendhilfeverbund - halten insgesamt 197 Plätze in Lübeck vor. Schleswig-Holstein weit leben rund 6.300 Kinder und Jugendliche in stationären Jugendhilfeeinrichtungen.

Die Eckpunkte für eine Verbesserung der stationären Kinder- und Jugendhilfe stellen sich für das Aktionsbündnis Kindeswohl in Schleswig-Holstein wie folgt dar: „In Kernarbeitszeiten sind zwei Mitarbeiter pro Wohngruppe erforderlich. Jede Einrichtung verfügt über mindestens 7 Fach- und Betreuungskräfte als Vollzeitäquivalente. Es gibt deutlich mehr Gehalt für Fach- und Betreuungskräfte, die Tag und Nacht arbeiten. Die Auslastungsquote der Einrichtungen wird bei 90 Prozent verbindlich festgelegt, um Betriebsrisiken zu minimieren“, fasst Facklam die notwendigen Rahmenbedingungen zusammen.

Das Bündnis Kindeswohl in Schleswig-Holstein verbindet die führenden Trägerinnen und Träger der stationären Kinder- und Jugendhilfe: Adelby 1, Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein, Caritas im Norden, Diakonie Nord Nord Ost, Diakonisches Werk Husum, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein, Elisabethheim Havetoft, Freie Jugendhilfe, Internationaler Bund, Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein, Verbund für Kinder-, Jugend- und Soziale Hilfen, freie Jugendhilfe. Unterstützt wird das Aktionsbündnis von der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein.

Weitere Informationen zum Aktionsbündnis Kindeswohl in Schleswig-Holstein sind online abrufbar unter www.kindeswohl-sh.de

Die Lage ist wirklich prekär und die stationäre Versorgung wird immer schwieriger“, sagt Lutz Regenberg. Foto: Aktionsbündnis

Die Lage ist wirklich prekär und die stationäre Versorgung wird immer schwieriger“, sagt Lutz Regenberg. Foto: Aktionsbündnis


Text-Nummer: 163008   Autor: Aktionsbündnis/red.   vom 08.12.2023 um 11.51 Uhr

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