Lübeckerin wird Chefin der Landespolizei

"Die Leitung des Landespolizeiamts hat eine herausragende Bedeutung für die Organisation und Funktionsfähigkeit der Landespolizei. Michael Wilksen hat die Landespolizei über Jahre hinweg geprägt. Er tritt Ende Juni in den wohlverdienten Ruhestand", teilte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack in einer Pressemitteilung mit. Aus diesem Grund sei frühzeitig ein Verfahren initiiert worden, um den Führungswechsel an der Spitze der Landespolizei rechtzeitig anzugehen, so die Ministerin weiter. „Ich bin davon überzeugt, dass Maren Freyher die äußerst erfolgreiche Arbeit von Michael Wilksen fortsetzen wird. Ihre Ernennung ist das Resultat eines umfassenden Auswahlprozesses, der sowohl Fachkompetenz als auch Führungskompetenz berücksichtigt. Ich freue mich, dass sie in diesem Prozess für diese herausgehobene aber auch herausfordernde Aufgabe überzeugen konnte“, unterstrich Sütterlin-Waack. Maren Freyher bringe eine beeindruckende Bilanz in unterschiedlichen Laufbahnen und Verwendungen mit und werde nun die Verantwortung übernehmen, die Landespolizei in die Zukunft zu führen. „Obwohl Michael Wilksen noch einige Monate im Amt bleiben wird, gebührt ihm schon jetzt unser großer Dank für seinen unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz für unsere Landespolizei", sagte die Ministerin.

Maren Freyher hat ihren Beruf von der Pike auf gelernt. 1987 begann ihre Karriere mit der Ausbildung für den mittleren Dienst der Schutzpolizei. Es folgte nach der Ausbildung die Verwendung als Gruppenführerin in der Bereitschaftspolizei auf Hubertushöhe mit dem Schwerpunkt Ausbildung. In der Zeit von 1995 bis 1997 absolvierte Maren Freyher das damalige Diplomstudium für den Aufstieg in den gehobenen Dienst. Danach folgten Verwendungen im polizeilichen Einzeldienst mit Führungsstellen, unter anderem in der Einzeldiensthundertschaft, sowie die Funktionen einer hauptamtlichen Disziplinarsachbearbeiterin und der Leitung des Personalmanagements einer Polizeidirektion. Das zweijährige Masterstudium für den Laufbahnwechsel in den höheren Dienst der Landespolizei beendete die Schutzpolizistin im Jahr 2008. Danach übte Freyher verschiedene Funktionen aus. Dazu gehörte die Abordnung zur schleswig-holsteinischen Staatskanzlei für ein ressort- und länderübergreifendes IT-Großprojekt mit den Schwerpunkten Personal- und Organisationsmanagement, die Leitung des „Polizeilichen Managements“ der Polizeidirektion Kiel, die Dezernatsleitung des IT-Fachzentrums im Landespolizeiamt und die Leitung eines Führungsstabes.

Seit 2019 leitet sie als Nachfolgerin von Michael Wilksen die Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei und ist seither für die Aufgaben der Aus- und Fortbildung, des Recruitings für Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte sowie für die Themen der Bereitschaftspolizei verantwortlich. Seit gut einem Jahr ist die 53-Jährige Bundesvorsitzende des Deutschen Polizeisportkuratoriums. Maren Freyher lebt mit Ehemann und der Hündin „Abbey“, einem Chesapeake-Bay-Retriever, am Westensee (Rendsburg-Eckernförde).

Gewerkschaft der Polizei (GdP): Dr. Maren Freyher übernimmt riesige Verantwortung für mehr als 9.600 Polizeibeschäftigte

"Dr. Maren Freyher wird im Sommer als erste Frau an der Spitze der Landespolizei die Aufgaben des bisherigen Amtschefs Michael Wilksen übernehmen. Mit dieser neuen Funktion ist eine riesige Verantwortung für mehr als 9.600 Kolleginnen und Kollegen in der Landespolizei verbunden“, unterstrich der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Torsten Jäger. Schon als erste Behördenleiterin der Landespolizei habe Maren Freyher es geschafft, die Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung (PD AFB) in Eutin nach schwierigen Jahren in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. In der Coronazeit habe sie sich vorbildlich für die Impfmöglichkeiten aller ihr verantworteten Kolleginnen und Kollegen eingesetzt und als Leiterin der PD AFB die politische sowie interkulturelle Aus- und Fortbildung gefördert. Auch habe sie nicht den öffentlichen Austausch, beispielsweise mit Amnesty International, gescheut.

„Die GdP Schleswig-Holstein hat sich in der Vergangenheit sehr offen mit Dr. Maren Freyher ausgetauscht. Wir wünschen einen guten Übergang und Transfer in dieser sehr wichtigen Aufgabe“, so Jäger. Deshalb sei es gut, dass dem Personalwechsel an der Spitze der Landespolizei Zeit eingeräumt werde. Die GdP biete der künftigen Landespolizeidirektorin einen weiterhin positiven, von Vertrauen getragenen und konstruktiv kritischen Austausch an, wie er auch mit dem bisherigen Amtsinhaber Michael Wilksen gepflegt worden sei. „Wir wünschen Dr. Maren Freyher für die Landespolizei und damit für die Polizeibeschäftigten viel Erfolg und gute Entscheidungen“, so der GdP-Landesvorsitzende abschließend.

Maren Freyher wird Landespolizeidirektorin. Foto: GdP

Text-Nummer: 163684   Autor: Thomas Gründemann/GdP   vom 18.01.2024 um 22.07 Uhr