Gespräche bei Mercedes-Benz NL Lübeck über Verkauf

Lübeck - St. Lorenz Nord: Archiv - 11.04.2024, 14.57 Uhr: Am 13. März teilte die Geschäftsleitung von Mercedes-Benz mit, dass die Niederlassungen verkauft werden. Am Donnerstag informierte der Betriebsrat der Lübecker Niederlassung über den Stand der Verhandlungen.

Unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Zukunft! Wir kämpfen für unsere Arbeitsbedingungen“ fand auf Einladung des Betriebsrats der Niederlassung Lübeck am 11. April 2024 eine weitere Betriebsversammlung im Rahmen einer bundesweit konzertierten Aktion statt. "Die hohe Teilnahme der Beschäftigten an dieser Betriebsversammlung ist ein starkes Signal des Vertrauens in die bisherige Arbeit des Betriebsrats und eine Bestätigung der Zielsetzung, in diesen herausfordernden Zeiten für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen intensiv zu kämpfen", so der Betriebsrat.

"Als Betriebsrat ist es uns ein Anliegen, Entscheidungsprozesse so transparent wie möglich zu gestalten. Besonders in der aktuellen Situation ist Transparenz von großer Bedeutung, damit unsere Kolleginnen und Kollegen wissen, wo sie stehen und wie sich Entscheidungen auf ihr weiteres Arbeitsleben auswirken“, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Niederlassung Lübeck.

Am 13. März teilte die Geschäftsleitung von Mercedes-Benz mit, dass die Niederlassungen verkauft werden. „Diese einseitig getroffene Entscheidung des Vorstands hat bei den Beschäftigten im Own Retail für Enttäuschung und Bestürzung gesorgt. Die Hoffnung über den Verbleib der Niederlassungen war bei unseren Kolleginnen und Kollegen groß. Deshalb sitzt der Schock über die Vorstandsentscheidung nach wie vor tief und die Unsicherheit und Sorge über die Auswirkungen ist bei den Beschäftigten groß. Trotz unserer zahlreichen Bemühungen und hartnäckigen Gespräche konnten wir diese Entscheidung nicht beeinflussen. Den Verkauf der Niederlassungen halten wir für eine Fehlentscheidung, die wir im Grundsatz ablehnen“, fasst Roland Amend, stellvertretender Betriebsratsvorsitzende der Niederlassung Lübeck, die Stimmung der Beschäftigten zusammen.

Da der Vorstand jedoch an seiner Entscheidung festhalte, sei es jetzt Aufgabe des Betriebsrats, die Arbeitsbedingungen bestmöglich zu schützen. "Klar ist: Wir werden dafür kämpfen, dass die hart errungenen Rechte und Absicherungen auch bei einem Verkauf erhalten bleiben", gibt Roland Amend die Zielrichtung vor.

Ende März haben die Betriebsratsvorsitzenden und stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden der Niederlassungen sowie die zuständigen IG Metall-Betriebsbetreuer ihre Kräfte gebündelt und gemeinsam eine Verhandlungsstrategie festgelegt, um gestärkt in die Sondierungsgespräche und anschließenden Verhandlungen mit der Geschäftsleitung zu gehen. Zusätzlich wurde eine Hintergrund-Kommission gebildet, die den Prozess engmaschig begleitet und eine schnelle Eskalation ermöglicht, falls erforderlich. "Wir treten als geschlossenes Team auf. Wir halten zusammen. Jeden Tag", ergänzt Roland Amend.

In den jüngsten Sondierungsgesprächen mit der Geschäftsleitung wurde eine umfangreiche Auflistung erarbeitet, was genau unter Arbeitsbedingungen zu verstehen ist. Zeitnah werden auch die Beschäftigten in Form einer Befragung am Prozess beteiligt.

"Wir wissen, dass das Unternehmen die Verhandlungen zügig abschließen will. Grundsätzlich ist es auch unser Ziel, rasch ein Verhandlungsergebnis zu erreichen, um die Unsicherheit der Beschäftigten zu reduzieren. Aber wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Nachdem wir die Arbeitsbedingungen beschrieben haben, müssen im nächsten Schritt Grundsatzfragen bezüglich deren Absicherung bei der Veräußerung der Niederlassungen geklärt werden. Dafür nehmen wir uns die Zeit, die notwendig ist für eine sorgfältige Prüfung und Abwägung, um die bestmögliche Lösung im Sinne unserer Kolleginnen und Kollegen zu verhandeln. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst“, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Niederlassung Lübeck.

Bereits im Februar hatten die Mitarbeiter gegen einen Verkauf demonstriert. Foto: IG Metall/Archiv

Bereits im Februar hatten die Mitarbeiter gegen einen Verkauf demonstriert. Foto: IG Metall/Archiv


Text-Nummer: 165261   Autor: Betriebsrat/red.   vom 11.04.2024 um 14.57 Uhr

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