Tarifverhandlungen: Mitarbeiter im Regen

Lübeck - Innenstadt: Am Freitag hatte die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten im Einzel-, Groß- und Außenhandel zu einem Warnstreik aufgerufen. Einer der Kundgebungsorte war Lübeck. Trotz des Dauerregens nahmen rund 250 Gewerkschaftsmitglieder an einer Demonstration durch die Innenstadt teil.

Bild ergänzt Text

Die Beschäftigten aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kamen zur zentralen Kundgebung zusammen. Gemeinsam wollten sie Druck machen, denn nach einem halben Jahr Pause werden am Dienstag die Verhandlungen mit den Arbeitgebern fortgesetzt. Auch der Dauerregen und die kühlen Temperaturen hielten die Gewerkschaftsmitglieder nicht davon ab, ihre Forderungen öffentlich zu vertreten. Nach Schätzung der Polizei zogen rund 250 Personen vom Gewerkschaftshaus über die Holstenstraße, den Kohlmarkt, die Königstraße und Beckergrube zurück zum Holstentorplatz.

Ver.di Nord fordert für die Beschäftigten im Einzelhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde; für die unteren Beschäftigtengruppen eine Erhöhung des Stundenlohns auf 13,50 Euro. Für die Auszubildenden fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro.

Für die Beschäftigten im Großhandel fordert ver.di Nord eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent; die Entgelterhöhung soll für alle Beschäftigten mindestens 400 Euro betragen. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Im Dauerregen zogen die Beschäftigten durch die Lübecker Innenstadt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Fotos: JW

Im Dauerregen zogen die Beschäftigten durch die Lübecker Innenstadt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Fotos: JW


Text-Nummer: 165538   Autor: red.   vom 26.04.2024 um 14.02 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.

Text kommentieren.


Kommentare zu diesem Text:

Fritze Bolle

schrieb am 26.04.2024 um 18.18 Uhr:
Würden mehr deutlich Beschätigte des Einzelhandels sich organisieren, wären die Tarifverhandlungen wohl schon lage erledigt. Viele Teizeitbeschäftigte und Hilfskräfte möchten ihr geringes Einkommen schonen.
Etliche Betriebe möchten verhindern, dass ein Betriebsrat gegründet wird und wer bei seiner Einstellung zugibt, in der Gewerkschaft zu sein, kann Pech haben, den Job nicht zu bekommen.
Der Irrglaube eine Rechtsschutzversicherung verhandle auch die Löhne, sieht jetzt das es nicht stimmt. Die hilft nur bei zweifelhaften Kündigungen.
Nur mit einem Starken Arm stehen alle Räder still.

Justin_Time

schrieb am 26.04.2024 um 19.02 Uhr:
@Fritze Bolle
Richtig. In meinem Umfeld lebende Person ist in einem Unternehmen beschäftigt, die einen Betriebsrat nur pro Forma hat. Den Angestellten nützt der Betriebsrat überhaupt nicht, da er ArbeitGEBERseitig orientiert ist. Die Person ist in leider in keiner Gewerkschaft, eben aus diesen Gründen. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, kann ich nicht sagen. Aber es würden mehr auf der Straße sein, wenn man nicht erpresst würde, seinen Job woanders auszuüben. Nun hofft man auf 13 % mehr Lohn (Brutto wohlgemerkt).

Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]