Tarifverhandlungen im Handel werden wieder aufgenommen

Lübeck: Am 30. April 2024 werden die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel im Norden (Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) nach mehrmonatiger Unterbrechung in Lübeck wieder aufgenommen. Der letzte Verhandlungstermin war der 7. November 2023. Das letzte Angebot der Arbeitgeber in Höhe von 8 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten war für die Gewerkschaft nicht ausreichend und nicht einigungsfähig, da es für die Beschäftigten herbe Reallohnverluste bedeuten würde.

Die Tarifkommissionen gehen durch intensive Streiks mit starkem Rückenwind in die Verhandlungen. Die seit fast einem Jahr andauernde Streikbewegung läuft Ende April noch einmal mit einer starken Streikwelle durch den Norden. Bereits am Donnerstag, den 25. April, kam es zu ersten Arbeitsniederlegungen und Streikversammlungen vor den IKEA-Häusern in Rostock, Lübeck und Kiel. Am Freitag, den 26. April trafen sich dann 250 Kolleginnen und Kollegen zu einer Streikdemo- und -kundgebung in Lübeck. Die Streiks werden bis zum 30. April fortgesetzt.

Hierzu erklärt Bert Stach, ver.di-Verhandlungsführer: „Die anhaltenden Streiks sind sehr deutliche Zeichen in Richtung der Arbeitgeber, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Ich setze nun auf Bewegung auf der Arbeitgeberseite. Allerdings möchte ich betonen, dass auch wir kompromissbereit sind und einen angemessenen Abschluss anstreben.“

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent; die Entgelterhöhung soll für alle Beschäftigten mindestens 400 Euro betragen. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Über 70.000 Beschäftigte arbeiten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Groß- und Außenhandel. Das häufigste Entgelt liegt bei 2251 Euro für Mecklenburg-Vorpommern und 2303 Euro für Schleswig-Holstein. Die letzte tarifliche Lohn- und Gehaltserhöhung im April 2022 betrug 1,7%.

Am Freitag hatte Ver.di zu einem Protesttag in Lübeck eingeladen. Foto: JW/Archiv

Am Freitag hatte Ver.di zu einem Protesttag in Lübeck eingeladen. Foto: JW/Archiv


Text-Nummer: 165581   Autor: Verdi/red.   vom 29.04.2024 um 14.50 Uhr

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