Krankenstand in Lübeck auf Rekordhoch

Lübeck: Der Krankenstand in Lübeck lag im zweiten Jahr in Folge auf Rekordniveau. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK Nord-West hervor. Danach weist die Gesamtbilanz der Krankmeldungen bei den rund 26.000 bei der AOK Nord-West versicherten Arbeitnehmern für das Jahr 2023 in Lübeck einen Krankenstand von 7,4 Prozent aus.

Damit legten die Fehlzeiten noch einmal gegenüber dem bisherigen Höchststand aus 2022 mit sieben Prozent zu. „Der Krankenstand liegt damit weiterhin auf Rekordniveau. Ursache für das hohe Krankheitsgeschehen waren vor allem die beiden Erkältungswellen im Frühjahr und Spät-Herbst mit vielen zusätzlichen Atemwegserkrankungen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Krankenstand in 2023 weiter auf hohem Niveau

Nach einem leichten Rückgang der Krankschreibungen in den ersten beiden Coronajahren sind durch den Wegfall der Abstands- und Hygieneregeln insbesondere die Infektionskrankheiten in 2022 rasant angestiegen. Das setzte sich auch in 2023 fort. Im Jahresverlauf 2023 wurde der höchste Krankenstand im Dezember mit 8,8 Prozent verzeichnet. Im Juli gab es den niedrigsten Krankenstand mit 6,3 Prozent.

Atemwegserkrankungen an der Spitze

Ursache war in erster Linie ein weiterer Anstieg bei den Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und anderen Erkältungskrankheiten. Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen lag 2023 mit 26,2 Prozent mit weitem Abstand an erster Stelle. Zum Vergleich: In 2021 hingegen lag deren Anteil bei nur 14,4 Prozent. „Husten, Schnupfen, Bronchitis und andere Erkältungskrankheiten verursachten damit deutlich mehr Arbeitsausfall als im Vergleichsjahr 2021“, so Wunsch.

Nach den Atemwegserkrankungen folgten die Muskel- und Skeletterkrankungen (12,5 Prozent), Verdauungserkrankungen (7,6 Prozent) und Verletzungen mit einem Anteil von 5,8 Prozent an allen AU-Fällen.

Krankenstand im Branchenvergleich

Die Erwerbstätigen in Lübeck fehlten im letzten Jahr durchschnittlich an 26,9 Tagen im Job. Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern in Lübeck im Jahr 2023 mit 9,5 Prozent im Bereich ‚Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau‘ zu beobachten. Der niedrigste Wert war im Bereich ‚Land- und Forstwirtschaft‘ mit 4,1 Prozent festzustellen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen

Wunsch weist darauf hin, dass sich das Arbeitsleben in den letzten Jahren durch eine zunehmende Digitalisierung, dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel, Arbeitsverdichtung und Homeoffice deutlich verändert habe. „Die Arbeitswelt 4.0 hält Einzug in alle Branchen. Sie zeichnet sich durch eine zunehmende Digitalisierung und Globalisierung sowie durch einen Wandel der gesellschaftlichen Strukturen und Werte aus. Hier braucht es in den Unternehmen ein begleitendes betriebliches Gesundheitsmanagement. Das senkt Krankenstände und Fluktuation, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und führt so zu mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit“, so Wunsch.

Ursache für den hohen Krankenstand in 2023 in Lübeck waren in erster Linie die vielen Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten. Symbolbild: HN

Ursache für den hohen Krankenstand in 2023 in Lübeck waren in erster Linie die vielen Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten. Symbolbild: HN


Text-Nummer: 166052   Autor: AOK/red.   vom 26.05.2024 um 09.22 Uhr

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