SPD: Bürger beim AKW-Bauschutt ernst nehmen
Lübeck: Archiv - 24.04.2021, 10.56 Uhr: "Beim Thema AKW-Bauschutt bemängeln viele Bürger – nicht nur von SPD-Mitgliedern und echten Fundi-Grünen (GAL) – eine gestörte Kommunikation durch den Umweltminister Albrecht", so die SPD Fraktion."Nach dem letzten Auftritt des Kieler B90-Ministers Albrecht im sogenannten Bürgerdialog ist die Verwirrung nun ganz komplett: Albrecht bringt als scheinbare Beruhigungspille nun geringere Mengen des AKW-Bauschutt als bisher ins Spiel, die per Zwangszuweisung nach Lübeck kommen sollen: Erst 250 Tonnen, dann 12.000 Tonnen, 50.000, 20.000 – nun sind es angeblich erst mal 2.000 Tonnen AKW-Bauschutt – offenbar kommt der Jurist mit Zahlen und Einheiten nicht so gut zurecht!", schreibt die SPD-Fraktion in einer Mitteilung.
"Fest steht: die Verwirrung ist perfekt durch die Landesregierung und durch ihre Kommunikation über bestimmte Medien", sagt der Umwelt- und Strahlenexperte der SPD-Fraktion Dr. Marek Lengen: "Wir fordern ein Ende dieses Populismus – der Landesminister sollte die Bedenken der Lübecker und der Experten ernst nehmen und seine Zwangszuweisung für den AKW-Bauschutt zurücknehmen!“
Die SPD-Fraktion schließt sich auch den Ausführungen der Bürgerinitiative „Lübeck ohne Atomschutt“ zu der Fragestellung in der Umfrage zum AKW-Bauschutt an: „Die Leute wurden danach gefragt, wie Sie zur Lagerung von ‚Nicht-radioaktiven Stoffen‘ stehen. Für Menschen ohne nähere Kenntnisse des Themas suggeriert diese Formulierung, dass es sich um gänzlich unbelastetes Material handelt. Dies ist aber nicht so ist, denn das Material ist nur durch den Prozess des Freimessens aus der Atomaufsicht entlassen und erhöht durch seine Reststrahlung die natürliche Strahlung noch zusätzlich. Ein Umstand, der sich durch bekannte Möglichkeiten (Monodeponie, stehen lassen und entkernen etc.) vermeiden ließe. Leider wird dieser Aspekt (also die irreführende Formulierung der Umfrage) nicht benannt. Schließlich könnte man ja auch sagen, dass OBWOHL die Lübeckern von ‚Nicht-radioaktiven Stoffen‘ ausgehen, die nach Niemark kommen, sie den Schutt nicht wollen."

Die SPD-Fraktion kritisiert die Fragestellung bei der Meinungsumfrage zum Thema AKW-Bauschutt auf der Deponie Niemark. Foto: SPD
Text-Nummer: 144521 Autor: SPD/red. vom 24.04.2021 um 10.56 Uhr