Biodiversität: Grundstücke des Landes sollen Beitrag leisten

Schleswig-Holstein: Archiv - 10.05.2021, 18.56 Uhr: Die Liegenschaften des Landes sollen künftig naturnäher bewirtschaftet werden und somit einen Beitrag zu Erhalt und Entwicklung der Artenvielfalt leisten. Zur Umsetzung dieses Ziels haben das Finanzministerium und die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) eine Biodiversitätsstrategie für Landesliegenschaften erarbeitet. Damit wird die Stärkung der Biodiversität als Säule für die Vergabe von Bau- und Bewirtschaftungsmaßnahmen verankert.

"Artenschutz ist neben Klimaschutz eine der dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit. Jedes Grundstück kann dazu einen Beitrag leisten", erklärte Finanzministerin Monika Heinold. Während bislang bei Baumaßnahmen und Bewirtschaftungsleistungen vor allem Funktionalität und Wirtschaftlichkeit im Fokus stehen, spielt künftig auch die Entwicklung einer naturnahen Flora und Fauna mit entsprechenden Lebensräumen eine wichtige Rolle. "Auch kleine Beiträge leisten etwas für das große Ganze, jeder kann etwas tun", betonte die Ministerin.

Die GMSH, die für das Land die Liegenschaften verwaltet, vergibt für rund 200 Liegenschaften Verträge für die Außenanlagenpflege. Wenn Verträge auslaufen, wird in neuen Verträgen künftig die naturnahe Bewirtschaftung berücksichtigt. In Schleswig-Holstein steht nach Angaben der Fachbehörden fast die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste. "Öffentliche Flächen und Gebäude können viel dazu beitragen, Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bieten", so Heinold.

Das Konzept "Biodiversität in Landesliegenschaften" führt konkrete Maßnahmen an, wie Artenschutz in der Pflege und Bewirtschaftung, aber auch bei Neuanlagen im Rahmen von Baumaßnahmen zu berücksichtigen ist: "So können zum Beispiel Stellplätze mit Bäumen überstellt und abwechslungsreiche Vegetationsflächen angelegt werden, die Nahrung und Lebensraum für die heimische Fauna bieten. Sogar Gebäuden können wir mit Fassaden- und Dachbegrünung Leben einhauchen", unterstreicht Frank Eisoldt, Geschäftsführer der GMSH.

Aktuell werden im Rahmen eines Pilotprojektes der GMSH zehn Liegenschaften ökologisch aufgewertet, indem Wildblumenwiesen sowie insektenfreundliche Stauden- und Gehölzpflanzungen in schon vorhandene Freianlagen integriert werden. Für weitere Liegenschaften sollen in den Folgejahren ähnliche Konzepte entwickelt werden.

schleswig-holstein.de/

Das Konzept ist Teil der Biodiversitätsstrategie des Landes.

In Schleswig-Holstein stehen nach Angaben der Fachbehörden 48 Prozent der Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste. Der Insektenbestand ist bundesweit innerhalb von 27 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen (Artenschutzreport 2015). Dadurch fehlen Nahrung für Vögel, Befruchter für Pflanzen und Zersetzer für Böden.

Monika Heinold befestigt den letzten von 23 Nistkästen in einer Kieler Landesliegenschaft.

Monika Heinold befestigt den letzten von 23 Nistkästen in einer Kieler Landesliegenschaft.


Text-Nummer: 144831   Autor: FIMI SH   vom 10.05.2021 um 18.56 Uhr

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