Neskovic kritisiert Planungen für Neue Teutendorfer Siedlung

Lübeck: Archiv - 16.07.2021, 14.43 Uhr: Am Donnerstag wurden der Bebauungsplan und der neue Flächennutzungsplan für die "Neue Teutendorfer Siedlung" in Travemünde ausgelegt. Das Bürgerschaftsmitglied Wolfgang Neskovic und der Stadtökonom Frank Müller-Horn kritisieren, "dass die Stadtteilentwicklung von Travemünde nicht nur an einer unzulänglichen Verkehrspolitik, sondern auch an einer verfehlten Wohnungsbaupolitik krankt."

Die Erschließung neuer Wohngebiete solle in erster Linie den ortsspezifischen Bedarf decken. Das verlange nicht nur die Landesplanung, sondern auch eine an den Wohnansprüchen der Bürger ausgerichtete Stadtteilentwicklung. Diesem Ziel werde die Neue Teutendorfer Siedlung nur ansatzweise gerecht.

Neskovic und Müller-Horn erklären dazu:

(")Es sind 560 neue Wohnungen in der Planung. Dem Hochpreisbereich sind 444 Wohnungen (74%) zuzurechnen (Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und hochpreisige Mietwohnungen). 145 Wohnungen (26%) kommen Normalverdienern (8,- Euro/qm) bzw. einkommensschwachen Haushalten (6,- Euro/qm) zugute.

Nach dem Schub von Eigentumswohnungen in Travemünde ist eine Stadtentwicklung zu fördern, die schwerpunktmäßig auf den Bau von Mietwohnungen setzt. Das Verhältnis hoch- zu normalpreisig müsste umgekehrt sein: 25% Eigentumsmaßnahmen und 75 % Mietwohnungen. Wohnungen, die für TravemünderInnen auch bezahlbar sind.

Dies verlangt eine soziale Wohnungsbaupolitik, die alle Nachfragegruppen berücksichtigt, indem sie ihnen ein Angebot macht. Das betrifft auch die Nachfrage von Wohnraum von außen, die auf ein angemessenes Angebot auch im Neubaubereich setzt. Der Vorhabenträger für die Neue Teutendorfer Siedlung, die Landesentwicklungsgesellschaft, hat später über das Soll hinaus 10% mehr Wohnungen im preiswerten Segment berücksichtigt. Das ist beispielhaft, aber das grobe Missverhältnis bleibt.

Stadtentwicklung darf nicht von dem Gutdünken der Vorhabenträger abhängig sein. Wohnungspolitische Ziele sollten den Bedürfnissen des Stadtteils entsprechen. Aufgabe der Politik ist es diese zu formulieren, zu beschließen und in die Bauleitplanung einfließen zu lassen.

Um diesen Prozess zu fördern, sollte Stadtentwicklung im Wohnungsbereich vermehrt auf eigene Flächen - auch durch Ankauf – setzen. Für diese Flächen sollte jeweils eine Konzeptausschreibung entwickelt werden, in die die wohnungspolitischen Ziele einfließen.(")

Zu den Plänen für die neue Siedlung: bekanntmachungen.luebeck.de

Wolfgang Neskovic ist fraktionsloses Mitglied der Bürgerschaft.

Wolfgang Neskovic ist fraktionsloses Mitglied der Bürgerschaft.


Text-Nummer: 146140   Autor: PM/red.   vom 16.07.2021 um 14.43 Uhr

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