Forum für Migranten im Gespräch mit Daniel Günther

Lübeck: Archiv - 07.09.2021, 10.39 Uhr: Als Ministerpräsident Daniel Günther letztens in der Lübecker Altstadt gesichtet wurde, nutzte auch der Vorsitzende des Forums für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck, Spyridon Aslanidis, die Gelegenheit. In einem angeregten Gespräch übermittelte er die Anliegen der Gäste der Podiumsdiskussion des Forums vom Vortag (Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2021 - "Quo vadis, Gesellschaft? Integration, Teilhabe, Vielfalt").

Der Ministerpräsident hörte konzertiert zu und nahm die Anregungen auf. Doch natürlich war das nicht das einzige Thema. Der Anteil von Migranten in Verwaltung, Gremien, Stiftungen, Aufsichtsräten und ähnlichem etwa spiegele nicht die Tatsache wider, dass circa ein Viertel der Lübecker Bevölkerung (und ähnlich im Bundesdurchschnitt) Migrationshintergrund habe, so Aslanidis. Interkulturelle Kompetenz würden aber sämtliche Institutionen (auch Ministerien) bereichern, helfen die Gesellschaft besser zu verstehen und kundenfreundlicher zu machen, so der Vorsitzende des Forums.

"Es kann sicher nicht daran liegen, dass "Migrant:innen kein Deutsch" sprechen, da viele von ihnen Abschlüsse von deutschen Hochschulen haben", so Aslanidis weiter. Er würdigte die Unterstützung der Landesregierung für Integration und Teilhabe, zum Beispiel würden viele Akteure von den MaTZ-Förderprogrammen profitieren - so auch das Forum selbst. Auch der zuständige Staatssekretär, Torsten Geerdts, setze sich intensiv ein und habe hierbei immer ein offenes Ohr.

Trotzdem gäbe es noch viel Handlungsbedarf: Etwa in den Bereichen frühkindliche Bildung, Unterstützung von Schulkindern mit Migrationshintergrund, einfachere Anerkennung von beruflichen Qualifikationen, Unterstützung auch bei der Migration (Einwanderung) von Menschen aus Europa (EU), Sprachkurse für Elternteile, kultursensible Pflege. Auch bei der Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund könne noch mehr getan werden. Mehrsprachigkeit würde helfen, besser über Pflichten und Rechte, über Chancen und Förderungsmöglichkeiten informiert zu sein.

Außerdem hätten circa 29.000 von den circa 53.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Lübeck auch die deutsche Staatsangehörigkeit, das heißt sie können sowohl wählen als sich auch als Kandidat aufstellen lassen. Auch dieses Potenzial werde nicht stark wahrgenommen.

Dies war bereits das zweite persönliche Gespräch zwischen Ministerpräsident Daniel Günther und Spyridon Aslanidis. Zuletzt fand ein Austausch, im Rahmen der Feierlichkeiten im Schloss Bellevue zum 70. Jubiläum des Deutschen Grundgesetzes, statt. Daniel Günther war dort als Vorsitzender des Länderrates und Spyridon Aslanidis als Gast des Bundesspräsidenten Frank Walter Steinmeier anwesend.

Spyridon Aslanidis im Gespräch mit Ministerpräsident Daniel Günther. Foto: FORUM

Spyridon Aslanidis im Gespräch mit Ministerpräsident Daniel Günther. Foto: FORUM


Text-Nummer: 147082   Autor: Forum/Red.   vom 07.09.2021 um 10.39 Uhr

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