Bund fördert Projekt gegen Leerstand in Lübecks Innenstadt

Lübeck: Archiv - 21.09.2021, 11.55 Uhr: Der Startschuss für das Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ ist gefallen. Bis Ende 2022 wird das IFH Köln in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit insgesamt 11,9 Millionen Euro geförderten Projekt gemeinsam mit Lübeck sowie 14 weiteren Modellstädten eine digitale Plattform für ein vorausschauendes, proaktives Ansiedlungsmanagement schaffen.

Weitere zentrale Ziele sind die Flexibilisierung von Prozessen, die Befähigung von Städten steuernd agieren zu können und gemeinsam Standards für den Dialog mit der Immobilienwirtschaft zu erarbeiten.

Nicht erst seit der Coronapandemie sind Innenstadtlagen gefordert: Der demografische Wandel, die Digitalisierung und das veränderte Konsumverhalten sowie Filialisierung, Großflächenkonzepte und steigende Mieten führen dazu, dass die Vielfalt in Deutschlands Innenstädten abnimmt. In den nächsten drei Jahren ist mit der Schließung von rund einem Fünftel der stationären Geschäfte zu rechnen.

Gemeinsam mit 15 Modellstädten aller Größenklassen aus dem gesamten Bundesgebiet wird das IFH KÖLN eine digitale Plattform schaffen, die ein zentrales und vorausschauendes Management von Gewerbeflächen ermöglicht. „Ziel ist es, durch einen ganzheitlichen Überblick zu Leerständen, Immobilienstruktur, angebotenen Gewerbeflächen und möglichen Anbietern ein proaktives Ansiedlungsmanagement auf Basis eines Innenstadtkonzeptes zu schaffen“, erläutert Dr. Eva Stüber, Mitinitiatorin des Projekts, das Vorhaben. „Um das schaffen zu können, ist der Dialog zwischen allen Akteurinnen und Akteuren der Innenstadt essenziell.“

Hierfür sollen bis Ende 2022 standardisierte Prozesse, Abläufe und Tools entwickelt werden, die eine reibungslose und den Innenstadtkonzepten entsprechende Nachvermietungsstrategie ermöglichen. Adressaten der Plattform sind neben den Städten und Kommunen mit ihren Wirtschaftsförderungen vor allem auch die Immobilienbesitzer, Makler und Anbieter von Handel, Gastronomie sowie weiteren zukünftig relevanten Themenfeldern für die Innenstädte. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich ein Nachvermietungsprozess mit „Frühwarnsystem“ bezogen auf drohenden Leerstand.

Bürgermeister Jan Lindenau unterstützt das Projekt und den Ansatz: „Als Hanse- und Hafenstadt liegt der intensive Austausch mit anderen Städten quasi in unserer DNA – und das nicht nur im Bereich des Handels. Auch in der heutigen Zeit ist es von großem Vorteil sich gegenseitig auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam nach zukunftsweisenden Strategien und Lösungen zu suchen. Da wir bei dem Thema Innenstadtentwicklung alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen, freuen wir uns sehr auf einen konstruktiven und fruchtbaren Austausch im Rahmen dieses Projekts.“

Stefan Krappa, Projektleiter Innenstadtentwicklung bei der Wirtschaftsförderung Lübeck, ergänzt: „Wir entwickeln gemeinsam ein bedarfsorientiertes, digitales Werkzeug als neuen Service, mit dem wir Immobilienbesitzern die Vermarktungschancen zunächst für Innenstadtlagen verbessern helfen“.

Lübeck ist Teil eines Projektes, dass die Ansiedlung von Geschäften in der Innenstadt verbessern soll. Foto: JW/Archiv

Lübeck ist Teil eines Projektes, dass die Ansiedlung von Geschäften in der Innenstadt verbessern soll. Foto: JW/Archiv


Text-Nummer: 147373   Autor: WiFö HL/red.   vom 21.09.2021 um 11.55 Uhr

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