Wahl in einer christlich-humanen Kultur

Lübeck: Archiv - 25.09.2021, 09.02 Uhr: HL-live.de Pastor Heinz Rußmann stellt die Bundestagswahl in den Mittelpunkt seiner Gedanken zum Wochenende. Er stellt sich die Frage: Was würde Jesus bei der Wahl raten?

Die Wahl zum Bundestag ist heute besonders schwierig. Zu ähnlich sind die Wahlprogramme. Die bewährte Frage ist mal wieder: Was würde Jesus uns jetzt sagen und raten zur Bundestagswahl?

Ich vermute, dass er zu Vielem in unserem Staat und in unserer Gesellschaft erstmal einigermaßen zustimmen würde: In Deutschland haben wir zur Zeit relative Sicherheit und einen gewissen Wohlstand. Wir gehören zur Europäischen Union und zur Nato. Unsere Kultur und Bildung ist in Europa und mit vielen Staaten vergleichsweise ganz gut. Es gibt wohl kaum einen Staat in dem wir lieber leben würden. Wir profitieren alle von einer christlich-humanen Kultur mit Jesus als Vorbild, der Nächstenliebe und mit dem Anstand durch die Zehn Gebote.

Jesus erzählt dazu das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Wer den ganzen Tag gearbeitet hat, bekommt einen genau vereinbarten Lohn. Wer kurz vor Feierabend erst einen Auftrag bekam, bekommt denselben Lohn. Als die ersten Arbeitnehmer protestieren, erklärt Jesus, die Ärmsten würden sonst mit ihren Familien verhungern.

Diese Regel, dass die Tüchtigen und Engagierten gerecht mehr bekommen für ihre Mühe und Arbeit als die weniger Leistenden ist höhere Gerechtigkeit. Sozial dagegen ist es, dass alle Bürger genug für sich und ihre Familien bekommen. Dieses verbindende Prinzip der sozialen Marktwirtschaft halten wir im Deutschland ja einigermaßen durch. Unvergesslich ist dazu in Lübeck Professor Ulrich Gabler als Mitglied im Kirchenvorstand meiner Lübecker Gemeinde. Er hatte seine erfolgreiche Firma mit mehrere hundert Mitarbeitern selbst gegründet, aber lebte sehr bescheiden mit seiner Frau in Karlshof. Für sehr viele soziale Projekte der kirchlichen Diakonie hat er sehr große Summen gespendet und gestiftet, wie das Gabler Haus an der Marienkirche für behinderte Menschen, ein Jugendzentrum und etliche Räume für Hilfsbedürftige. Es ist ein Beispiel wie Kapitalismus und Sozialismus sich vertragen können. Jesus stimmt vermutlich zu.

Der zu Gott auferstandene Jesus denkt sicher ständig daran, dass es auf der Erde viele Millionen von hungrigen und elenden Menschen gibt, um die sich zu wenig gekümmert wird. Das größte Problem der relativ wohlhabenden Länder ist aber für Jesus wohl die verbreitete Gottlosigkeit. Unsere Kultur ist zu stark nur technisch und naturwissenschaftlich, materialistisch und egoistisch geprägt und bestimmt. Dadurch gibt es zu viel herzlose kalte Sachlichkeit und viel zu wenig Sehnsucht nach einem freundlichen sozialen Miteinander. Auch der Klimaschutz wird übersehen.

Mehr Menschen als heute hatten früher Sehnsucht nach der Verbundenheit mit Gott dem Schöpfer des Weltalls und mit Jesus, dem Vollender unserer Weltgeschichte. Zu unserer christlich sozialen Kultur gehörte, dass wir Menschen uns als Kinder Gottes fühlen können und Geschwister vom Gottessohn Jesus. Gott war für sie die höchste Liebe, die Energie und Schöpfer - Kraft und das Licht im ganzen Universum.

Zur Wahl sollten wir alle zu Gott beten, dass er unser Land und unseren Staat segnet, und weiter unsere Kultur des Glauben und der Nächstenliebe fördert. Bei der deutschen Wiedervereinigung 1990 hat er schon einmal deutsche Gebete erhört.

Gott segne uns alle und wende Alles auch durch die Wahl zum Guten!

Dafür betet auch
Ihr HL-live.de Pastor Heinz Rußmann

e-mail für Ihre Fragen, Grüße und Verbesserungen: heinzrussmann@yahoo.de

HL-live.de Pastor Heinz Rußmann mahnt zu mehr Sehnsucht nach einem sozialen Miteinander.

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Text-Nummer: 147460   Autor: red.   vom 25.09.2021 um 09.02 Uhr

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