Schüler interpretieren den Totentanz

Lübeck: Archiv - 25.09.2021, 14.06 Uhr: Schülerinnen und Schüler zweier siebter Klassen aus Lübeck und Bad Segeberg beschäftigten sich einige Wochen fächerübergreifend mit dem Thema "Totentanz". Im Kunstunterricht bildete die Auseinandersetzung mit Bernd Notkes Totentanz von 1463 den Ausgangspunkt der bildnerischen Neuinterpretation. Die Ergebnisse sind am Sonntag im Rahmen des Europäischen Totentanz-Festivals in St. Marien zu sehen.

Darüber hinaus wurde im Deutsch- oder Philosophieunterricht das Thema auf vielfältigste Weise durchdrungen, um so der künstlerischen Arbeit mehr Tiefe zu ermöglichen. Bei aller Schwere des Themas, stand die Lebensfreude deutlich im Mittelpunkt. Die Schüler arbeiteten zwar zum gleichen Thema, dennoch künstlerisch sehr unterschiedlich.

Im Kunstunterricht des Katharineums zu Lübeck wurde dem „Totentanz“ mit Humor begegnet. Die Schülerinnen und Schüler schlugen, in ihren ganz persönlichen künstlerischen Arbeiten, dem Tod tanzend ein Schnippchen. Mit bunten Wachsmalarbeiten portraitierten sie sich selbst. Fröhlich und selbstbewusst stehen sie vor dem hilflosen, ja tollpatschigen Tod, welcher in seiner Formensprache deutlich an Bernd Notkes „Totentanz“ erinnert. Im Deutschunterricht der siebten Klasse des Katharineums zu Lübeck wurden die Aspekte des "Memento mori" und des "Carpe Diem" herausgearbeitet. Die scheinbaren Widersprüche dieser beiden besonders im Barock zu verortenden Motive wurden von den Schülerinnen und Schülern im Gespräch kritisch betrachtet. Ein Blick auf die heutige Zeit und den Umgang mit dem Thema "Tod", auch in anderen Kulturen wie zum Beispiel Mexiko mit dem "Dia de los muertos", erweiterten das Verständnis für die eigene Umsetzung im Kunstunterricht.

Über eine interessante Mischtechnik näherten sich die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Bad Segeberg dem Thema an. Besonders wurde hier die Frage nach der Gleichheit der Menschen in Deutschland nachgegangen. Aufschlussreiche und vielseitige Arbeiten bieten hier auf ganz anschauliche Weise Einblicke in die Gedankenwelt der jungen Menschen. Im Philosophie-Unterricht versetzten sich die Bad Segeberger Schülerinnen und Schüler in die Geschichte ‚die Maske des roten Todes‘ von Edgar Alan Poe, indem sie Gedanken, Tagebucheinträge und Dialoge der Figuren erfanden, die mit Prinz Prospero in eine Burg flüchteten, um der Pest zu entkommen, dort feierten und doch am Ende alle starben.

Alle Schülerinnen und Schüler sind stolz auf ihre Arbeiten und freuen sich diese in der Marienkirche im Rahmen des „Totentanzfestivals“ am 26. September 2021 um 15 Uhr präsentieren zu dürfen.

Die Bilder der Schüler zum Totentanz werden am Sonntag in St. Marien präsentiert. Foto: Veranstalter

Die Bilder der Schüler zum Totentanz werden am Sonntag in St. Marien präsentiert. Foto: Veranstalter


Text-Nummer: 147462   Autor: Veranstalter   vom 25.09.2021 um 14.06 Uhr

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