Tennet informierte über die geplanten Stromtrassen

Lübeck - Kücknitz: Archiv - 23.11.2021, 20.05 Uhr: Beim Betreten der Kulturwerft Gollan stießen die Besucher am Dienstag zunächst auf eine riesige Karte, die vom Netzbetreiber Tennet auf den Fußboden geklebt war. Zu sehen war das ganze Ausmaß der Planung der künftigen Ostküstenleitung vom Umspannwerk 'Lübeck' bei Pohnsdorf, westlich von Bad Schwartau, bis nach Göhl in der Nähe von Oldenburg in Holstein.

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Dazu waren Reihen von Schautafeln aufgestellt, wo man anhand von Luftbildern, in die der jeweilige Abschnitt des Trassenverlaufes eingezeichnet war, genauer sehen konnte, inwieweit man unter Umständen persönlich von den Maßnahmen betroffen sein könnte. Für den Raum Lübeck betrifft das in erster Linie die geplante Erneuerung zwischen den Umspannwerken Lübeck 'Siems', in der Karte als 'Siems' ausgewiesen, und dem Umspannwerk bei Pohnsdorf, in der Karte als 'Lübeck' ausgewiesen. Die Entfernung zwischen diesen Stationen beträgt etwa 9 Kilometer Luftlinie, im Trassenverlauf ergeben sich daraus 15 bis 20 Kilometer Wegstrecke.

Dafür werden riesige Strommasten notwendig werden, denn der Netzbetreiber plant, die bisherige Verbindung, die alte 110 kV Stromtrasse, komplett zurückzubauen und im neuen Trassenverlauf eine kombinierte 380 kV / 110 kV Stromtrasse zu errichten. Ausweislich der Karte des Betreibers werden dazu über den gesamten Verlauf der Trasse von Pohnsdorf bis Siems 35 Strommasten notwendig werden.

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Die haben natürlich ganz andere Dimensionen, als die Strommasten der alten 110 kV -Leitung, an die sich alle im Laufe der Jahre mehr oder weniger gewöhnt haben. Auch hier gab Tennet einen Einblick in die gebräuchlichsten Modelle. Für das Lübecker Gebiet erscheinen die Masttypen "Donau-Einebene" oder der Masttyp "Tonne" über weite Strecken der geplanten Trasse am wahrscheinlichsten, da ja die Mitnahme der alten 110 kV Leitung über die neue Trasse realisiert werden soll. Diese Gebilde sind immerhin 60 bis 70 Meter hoch.

In Lübeck-Siems ist der Treffpunkt mit dem sogenannten 'Baltic-Cable' dem Gleichstromkabel, das den Stromaustausch mit Schweden über die Ostsee garantiert. Tennet geht davon aus, dass diese Leitung auch in Zukunft stark genutzt wird.

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Angesprochen auf die derzeit laufenden Bestrebungen, bereits im Vorfeld der Planfeststellung Grundstücksangelegenheiten abzuwickeln, beruft sich der Betreiber auf das 'Netzausbau-Beschleunigungsgesetz', das ein derartiges Vorgehen ausdrücklich erlaubt. Peter Hilffert, der Tennet-Referent für Bürgerbeteiligung, meinte dazu: "Dieses Gesetz haben wir mit den Grundstückseignern kommuniziert." Wer innerhalb von acht Wochen das Angebot annimmt, bekommt im Gegenzug eine angemessene Entschädigung, verzichtet aber für das weitere Verfahren auf sämtliche Einspruchsrechte.

Im Original-Ton hören Sie ein Interview von Harald Denckmann mit Peter Hilffert.

Peter Hilffert, Referent bei Tennet für Bürgerbeteiligung, stellte die Planungen vor. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann

Peter Hilffert, Referent bei Tennet für Bürgerbeteiligung, stellte die Planungen vor. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann


Hier hören Sie den Originalton:

Text-Nummer: 148579   Autor: Harald Denckmann   vom 23.11.2021 um 20.05 Uhr

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