Surrexit Christus: Festmusik aus alten Hansestädten

Lübeck: Archiv - 23.05.2022, 15.29 Uhr: Mit einem Konzert zur Festmusik aus alten Hansestädten feiert das Europäische Hanse-Ensemble an Himmelfahrt, 26. Mai 2022, um 18 Uhr, im Dom zu Lübeck bereits zum dritten Mal seinen Tourneeauftakt in Lübeck. Noch sind Karten verfügbar.

Mit »Surrexit Christus« entführt das international besetzte Ensemble unter der Leitung von Manfred Cordes das Publikum in eine besondere Klangwelt, die vor gut 400 Jahren das musikalische Leben der Hansestädte prägte. Dabei beleben die jungen Musiker Werke von Komponisten wieder, die in den alten Hansestädten wirkten und deren Musik teils jahrhundertelang nicht mehr erklungen ist. Schirmherr des Projekts ist Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und Vormann der Hanse.

An Himmelfahrt, den 26. Mai 2022, um 18 Uhr gibt das Europäische Hanse-Ensemble unter der Leitung von Manfred Cordes bereits sein drittes Konzert im Dom zu Lübeck. Im Europäischen Hanse-Ensemble treffen die jungen Talente auf alte Musik und präsentieren die historischen Klänge dem Publikum. Die 20 Gesangssolisten und Instrumentalisten des Ensembles sind auf Renaissance- und Barockgesang sowie auf historische Instrumente, wie sie in der Zeit um 1600 gebräuchlich waren, spezialisiert und kommen aus vielen verschiedenen Ländern wie Großbritannien, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz, Italien, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Polen, Lettland, Kanada, den USA und Neuseeland.

Das diesjährige Konzertprogramm setzt sich aus einer Fülle der zum Osterfest überlieferten Werke zusammen, die Komponisten aus Hansestädten und zur Hansezeit schufen. Christi Auferstehung, die dadurch mögliche Erlösung des Menschen von seinen Sünden und damit verbunden die Hoffnung auf das ewige Leben: Das sind die zentralen Botschaften des Christentums, an die die Kirche mit der Feier des Osterfestes freudig erinnert. Zum Osterfest durfte dann – nach siebenwöchiger Zeit der sinnlichen Askese – erstmals auch wieder prächtig besetzte Musik erklingen.

Die Komponisten des Konzertprogramms waren dabei in den wirtschaftlich erfolgreichsten Metropolen der späten Hansezeit tätig: Danzig und Hamburg. Wo Geld ist, wächst auch das Repräsentationsbedürfnis – daran hat sich seit damals nichts geändert. So konkurrierten einzelne Kirchengemeinden nicht nur um den höchsten Kirchturm, sondern auch um die schönste und größte Orgel, den renommiertesten Komponisten, das leistungsfähigste Musikerensemble. Komponisten wie Andreas Hakenberger, Nicolaus Zangius, Johann Wanning (Danzig) und Hieronymus Praetorius, Thomas Selle, Matthias Weckmann (Hamburg) mögen heute zwar weitgehend unbekannt sein, doch für die damaligen Zeitgenossen besonders für die Bürgermeister und Ratsherren der Hansestädte waren sie unersetzlich, um die Bedeutung und wirtschaftliche Macht zu demonstrieren.

Ein vereintes Europa, das sich seiner gemeinsamen kulturellen Wurzeln und Werte bewusst ist: Ein Traum, der aktuell in immer weitere Ferne zu rücken scheint. Die einende Kraft der Musik kann helfen Grenzen zu überwinden. Im 16. und 17. Jahrhundert existierte in Europa eine allgemeine musikalische Sprache, angereichert mit lokalen Vorlieben und Besonderheiten, doch ohne nationale Abgrenzungen. Dieses wurde durch die existierenden Handelswege zu Wasser und zu Lande gefördert, wie sie im Norden insbesondere von den Hansekaufleuten genutzt wurden. Das Projekt Europäisches Hanse-Ensemble, 2019 ins Leben gerufen, möchte diese gemeinsame Vergangenheit wieder stärker ins Bewusstsein rücken, das musikalische Repertoire der Hansestädte erschließen und es für die Menschen unserer Zeit hör- und erlebbar machen.

"Wir wollen das musikalische Erbe der Hansezeit wieder zugänglich machen", sagt Manfred Cordes, der sich der Wiederbelebung alter Musik verschrieben und für das diesjährige Konzertprogramm regelrechte Pionier- und Archivarbeit geleistet hat, denn größtenteils spielen die Musiker aus Notenmaterial, welches Cordes eigens für das Europäische Hanse-Ensemble auf-bereitet hat. Der Initiator und künstlerische Leiter des Europäischen Hanse-Ensembles ist ein international anerkannter Spezialist für die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts und versteht sich immer auch als Mittler zwischen Musikwissenschaft und musikalischer Praxis. Seine besondere Affinität zur norddeutschen Musik, das Interesse an der Geschichte der Hanse als ein europaweit agierendes Netzwerk sowie sein Engagement für den musikalischen Nachwuchs mündeten in der Gründung des Europäischen Hanse-Ensembles, welches all diese Aspekte vereint.

Nach der Premiere von "Surrexit Christus" in Lübeck geht das Europäische Hanse-Ensemble auf Tournee durch weitere Hansestädte und tritt zunächst in Minden und auf dem 42. Internationalen Hansetag in Neuss auf.

Die Tickets für das Konzert am 26. Mai in Lübeck kosten 20 Euro, ermäßigt 12 Euro und sind an den Lübecker Vorverkaufsstellen und online unter www.luebeck-ticket.de erhältlich. Es wird darum gebeten, die Vorverkaufsmöglichkeiten zu nutzen, da eine Abendkasse nur bei vorhandenen Restkarten eingerichtet wird.

Das Europäische Hanse-Ensemble eröffnet seine Tournee am Donnerstag im Lübecker Dom. Foto: Olaf Malzahn

Das Europäische Hanse-Ensemble eröffnet seine Tournee am Donnerstag im Lübecker Dom. Foto: Olaf Malzahn


Text-Nummer: 151848   Autor: EHM/red.   vom 23.05.2022 um 15.29 Uhr

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