Lübecks Zukunft: 15 Prozent der Wege mit dem Verbrenner

Lübeck: Archiv - 30.06.2022, 19.28 Uhr: Bis zur letzten Stunde wurde diskutiert, dann haben SPD und CDU einen Kompromiss für den neuen Verkehrsentwicklungsplan gefunden. In Zukunft sollen nur noch 30 Prozent der Wege in Lübeck mit dem Auto zurückgelegt werden. Davon soll maximal die Hälfte der Autos noch einen Verbrennungsmotor haben.

Ursprünglich hatten sich CDU und SPD auf 38 Prozent Autoverkehr geeinigt. Es gab viel Protest von Umweltverbänden. Jetzt wurden die Planungen für den Verkehr umgeschichtet. Der Fahrradanteil wurde von 24 auf 26 Prozent erhöht und der Öffentliche Personennahverkehr von 14 auf 20 Prozent. Der Fußgängerverkehr soll weiterhin 24 Prozent der Wege ausmachen.

Autofahrer müssen aber keine Angst haben: Die Stadt kann auch in Zukunft nicht vorschreiben, wie man sich fortbewegt. Der Verkehrsentwicklungsplan gibt der Verwaltung nur vor, wie in Zukunft geplant werden soll.

Der letzte Verkehrsentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 2000. Damals wurde eine klare Priorität auf den Öffentlichen Nahverkehr beschlossen. In der Realität gab es Einsparungen in diesem Bereich. Die einzige Idee, die auch umgesetzt wurde, war die Schließung der Friedenstraße für den Durchgangsverkehr.

Ausbau der E-Mobilität

Lange wurde in der Bürgerschaft über weitere Ladesäulen für E-Autos diskutiert. Bürgermeister Jan Lindenau hat auf viele Probleme hingewiesen. Unter anderem könnten viele ladende Autos in einem abgelegenen Bereich das Stromnetz destabilisieren. Trotzdem soll es kommendes Jahr 275 öffentliche Ladesäulen in Lübeck geben. Er weist auch darauf hin, dass die Einpendler ihre Autos zu Hause laden werden. Ideal wäre für ihn eine heimische Solaranlage mit einem E-Auto.

Debatte

Die Bürgerschaft diskutierte das Thema über zweieinhalb Stunden lang. Die Argumente reichten von einem apokalyptischen "Wir entscheiden über unseren Tod hinaus, ob unsere Enkel noch leben können" bis zur Frage, ob die "flächenverbrauchenden Fahrradfahrer" eigentlich noch ökologisch seien. Die "Opposition" versuchte eine Entscheidung zu verhindern. Das verlängerte die Sitzung deutlich. Um 22.40 Uhr kam es zur Abstimmung.

Lübeck möchte den MIV-Anteil (motorisierter Individual-Verkehr) auf 30 Prozent reduzieren. Mindestens die Hälfte der Autos soll emissionsfrei sein.

Lübeck möchte den MIV-Anteil (motorisierter Individual-Verkehr) auf 30 Prozent reduzieren. Mindestens die Hälfte der Autos soll emissionsfrei sein.


Text-Nummer: 152580   Autor: VG   vom 30.06.2022 um 19.28 Uhr

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