VNW: Steuer auf Energie muss gesenkt werden

Schleswig-Holstein: Archiv - 09.08.2022, 11.37 Uhr: Die gestiegene Preise beim Gas sorgen für erheblich höhere Steuereinnahmen. Nach Berechnungen des Verbraucherportals Verivox werden deutsche Haushalte in diesem Jahr über 3,6 Milliarden Euro mehr an Mehrwertsteuer an die Steuerbehörden entrichten müssen als im Jahr 2021. Im vergangenen Jahr lag der Preis für eine Kilowattstunde Gas im Schnitt bei 6,56 Cent. Daraus resultierten 3,3 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

(")Der Staat darf nicht zum Gewinner der Energiekrise werden und allein durch den Anstieg der Gaspreise mehr als doppelt so hohe Einnahmen verbuchen. Die auf Energie erhobenen Steuern sollten daher so gesenkt werden, dass das Aufkommen zum Zeitpunkt unmittelbar vor der Corona-Pandemie nicht unterschritten wird. Zudem müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, um eine Mangellage bei Energie zu vermeiden. Dazu gehört auch, zu prüfen, inwieweit bereits stillgelegte Atomkraftwerke wie das Kraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein wieder angefahren werden können. Die Nutzung des Kraftwerks sollte befristet und so rasch wie möglich durch zusätzlich aufgebaute Kapazitäten regenerativ erzeugter Energie ersetzt werden.

Zudem sollte der CO₂-Preis im europäischen Handel für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben werden, um so einen durch Spekulation angetriebenen Anstieg zu vermeiden. Aufgrund der Lieferausfälle bei Gas werden Kohlekraftwerke verstärkt die Energieversorgung übernehmen müssen. Dadurch werden der CO₂-Preis und damit der Strompreis massiv in die Höhe getrieben. Derzeit werden in der Politik viele sinnvolle Vorschläge diskutiert, wie Haushalte, die die gestiegenen Energiepreise werden nicht tragen können, unterstützt werden sollten. Ein Einfrieren des Steueraufkommens und des CO₂-Preises sowie die zeitweise Weiternutzung bestehender beziehungsweise kürzlich heruntergefahrener Atomkraftwerke sind Möglichkeiten, den Anstieg der Energiepreise zu begrenzen.(")

Andreas Breitner ist Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen. Foto: VNW.

Andreas Breitner ist Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen. Foto: VNW.


Text-Nummer: 153238   Autor: VNW/Red.   vom 09.08.2022 um 11.37 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]