Dreiste Betrüger ergaunern hohe Summen Bargeld

Lübeck: Archiv - 01.09.2022, 15.35 Uhr: Immer wieder versuchen Betrüger mittels Vortäuschung einer Notsituation eines Angehörigen bei vor allem älteren Menschen Geld zu erbeuten. Auch verschafft man sich unter einem Vorwand Zutritt zu Wohnungen von Senioren. Am Mittwoch, 31. August 2022, wurden der Polizei Lübeck gleich zwei derartige Fälle bekannt, durch die unter anderem Bargeld in fünfstelliger Höhe erlangt wurde.

Gegen 11.50 Uhr am Mittwoch erhielt eine 91-jährige Lübeckerin einen Anruf von ihrer angeblichen Enkelin. Sie klang weinerlich und bat um Hilfe. Die betagte Dame übergab das Telefon an ihre mit im Haus lebende 64-jährige Tochter. Das Gespräch wurde dann von einem angeblichen Polizisten weitergeführt. Weil die Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben soll, müsse eine Kaution in Höhe eines oberen fünfstelligen Betrags entrichtet werden.

Die Damen nahmen alle im Haus befindlichen Ersparnisse sowie verschiedene Münzen und hatten so zumindest fast die Hälfte des geforderten Betrages zusammen. In einem weiteren Telefonat mit einem angeblichen Staatsanwalt, nun auf dem Handy, wurde die 64-Jährige in die Schmiedestraße in die Lübecker Innenstadt gelotst. Dort übergab sie das Geld und die Münzen an einen vermeintlichen Mitarbeiter der Gerichtskasse - ohne eine Quittung zu erhalten. Doch die kommt jetzt: Das Geld und die Münzen sind futsch, die Seniorinnen wurden um ihre Ersparnisse gebracht.

Der Bote konnte als männlich und etwa 1,80 Meter groß beschrieben werden. Er soll dunkle Haare getragen haben, keinen Bart und keine Brille. Bekleidet war er mit einem beigefarbenen Langarmshirt und einer ähnlich farbigen Hose, die jedoch etwas dunkler als das Shirt. Der Mann habe sich in Richtung der Schwimmhalle entfernt. Hier wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs eingeleitet.

Auch an Dreistigkeit nicht zu überbieten ist der nächste Fall aus Lübeck, der sich am selben Tag gegen 14 Uhr ereignete: Es klingelte an der Wohnungstür einer 85-jährigen Lübeckerin, die im Stadtteil St. Gertrud lebt. Ein schlanker Mann um die 40 Jahre alt mit Oberlippenbart gibt sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung aus und bittet darum, die Wasserleitungen überprüfen zu dürfen. Er lässt in der Küche den Wasserhahn aufdrehen und bittet die Dame, den Unterschrank leer zu räumen. Diese Zeit nutzt der Dieb, um sich in der Wohnung nach Wertgegenständen umzusehen. Am Ende entwendet er die Geldbörse der Dame. Nebst einem kleinen Bargeldbetrag waren darin auch die Dokumente der Frau, die sie sich nun neu beschaffen muss. Eine Anzeige wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Diebstahls unter Ausnutzung von Hilflosigkeit wurde erstattet.

In beiden Fällen bittet das Kommissariat 13 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck Zeugen, die Angaben zu den beschriebenen Personen machen können, sich unter der zentralen Rufnummer 0451/1310 zu melden.

Tipps der Polizei

Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über persönliche Lebensverhältnisse, persönliche Daten oder Ihre finanzielle Situation.

Seien Sie grundsätzlich skeptisch gegenüber fremden Personen am Telefon.

Lassen Sie niemanden unangekündigt in Ihre Wohnung, verlangen Sie immer einen Ausweis.

Die Polizei verlangt am Telefon niemals Überweisungen auf ein Konto oder die Übergabe von Bargeld, vor allem nicht an öffentlichen Orten.

Lassen Sie sich den vollständigen Namen des anrufenden Polizisten oder Staatsanwaltes sowie dessen Dienstort und Rückrufnummer geben und legen dann auf. Im Zweifel kontaktieren Sie die Polizei über 110 oder die nächstgelegene Dienststelle und hinterfragen dort den Anruf.

Symbolbild.

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Text-Nummer: 153649   Autor: PD Lübeck   vom 01.09.2022 um 15.35 Uhr

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