Aktion gegen wild parkende E-Roller

Lübeck: Archiv - 10.10.2022, 14.27 Uhr: Aus dem städtischen Straßenbild sind sie kaum noch wegzudenken: Elektro-Roller. Aber häufig werden die Roller achtlos auf den Gehwegen abgestellt. Dann stellen sie für Fußgänger ein ärgerliches Hindernis dar. Für Menschen mit Sehbehinderung und Gehbeeinträchtigungen bergen sie sogar ein gefährliches Verletzungsrisiko. Am Montag startet in Lübeck daher die Aktion „Gelbe Karte für Falschparker“.

Initiator der Aktion ist der Blinden- und Sehbehindertenverein. „Ich bin froh, dass wir mit der Vorwerker Diakonie, der Marli GmbH und dem Christlichen Blindendienst Lübeck e.V. schnell Mitstreiter für die Initiative gefunden haben“, sagt Karl Küppers vom Blinden- und Sehbehindertenverein. Die Aktion richtet sich vor allem gegen achtlos abgestellte E-Roller. „Im Zuge der Aktion werden Roller, die im Weg stehen oder liegen, einfach mit einer gelben Karte markiert“, so Küppers.

Prominenter Unterstützer der Aktion ist Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau. „Ich unterstütze die Aktion gern – es ist wichtig, dass man auch im Straßenverkehr respektvoll miteinander umgeht!“, so Jan Lindenau. In Lübeck sind derzeit rund 2000 E-Roller stationiert. „Wir haben die Anzahl der E-Roller reduziert und konnten auch schon Parkverbotszonen in der Stadt einrichten, in denen die Roller nicht abgestellt werden dürfen.“

„Roller auf Gehwegen behindern nicht nur Menschen mit einer Sehbehinderung, sondern auch Nutzer von Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrende“, sagt Fred Mente, Geschäftsführer der Vorwerker Diakonie. „Falsch abgestellte oder herumliegende Roller auf Gehwegen bergen eine Unfallgefahr!“ Und das zunehmend. So hat sich die Zahl der Unfälle mit E-Rollern in Lübeck zuletzt verdreifacht. Betroffene sind meist die Fahrer selbst – zum Beispiel wegen fehlerhafter Straßenbenutzung oder zu hoher Geschwindigkeit. Eine Untersuchung zu Unfällen mit E-Rollern, die 2021 im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass über E-Roller gestürzte Passanten sieben Prozent aller Verunfallten ausmachen.

Das Bündnis verbindet mit seiner Aktion eine Kernforderung: „Wir wollen die Menschen sensibilisieren dafür, dass sie die Roller so abstellen, dass alle gefahrlos gehen können. Dafür braucht es die Hilfe vieler Menschen, die darauf achten“, so Karl Küppers. „Entscheidend ist, dass die Rollerfahrenden Fußgängerwege, Treppen und Haltestellen freihalten, um so aktiv das Unfallrisiko zu senken.“

Ein breites Bündnis macht auf die Gefahren durch abgestellte E-Roller besonders für Sehbehinderte aufmerksam. Foto: Melina Ottensmeier

Ein breites Bündnis macht auf die Gefahren durch abgestellte E-Roller besonders für Sehbehinderte aufmerksam. Foto: Melina Ottensmeier


Text-Nummer: 154350   Autor: Melina Ottensmeier   vom 10.10.2022 um 14.27 Uhr

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