Ifo-Index im Keller: MIT Lübeck warnt vor Winterlücke

Lübeck: Archiv - 26.10.2022, 10.10 Uhr: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist schlecht. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gesunken. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lübeck leitet aus den neuen Zahlen und den vielen Eingaben der Mitglieder der MIT dringenden Handlungsbedarf für die Bundesregierung ab. Der MIT-Kreisvorsitzende Sven Johannßen warnt vor einer "Winterlücke". Es gäbe immer noch "keine belastbare Lösung". Bundeskanzler Scholz sei jetzt gefordert und müsse "durchgreifen"

Der MIT-Kreisvorsitzende Sven Johannßen:

(")Es geht jetzt spürbar weiter bergab. Der Ifo-Geschäftsklimaindex belegt: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist katastrophal. Es hat mit der aktuellen Bundesregierung nicht mal ein Jahr gebraucht, um eine große Menge von mittelständischen Betrieben und Gewerbetreibenden zur Verzweiflung zu bringen. Denken und Handeln ist innerhalb kürzester Zeit umgelegt auf nur noch wenige Wochen, denn eine kalkulierbare Planungssicherheit ist verschwunden. Die Ampel hat es nicht verstanden: Das A und O für unser Land ist bezahlbare Energie. Die Ampel bietet bislang immer noch keine belastbare Lösung für den Winter an, während dessen wir zusehen müssen, wie unser Schiff in rauer See in Schieflage gekommen vor sich hin taumelt. Die Winterlücke muss jetzt geschlossen werden. Produzierende Betriebe brauchen jetzt eine Preisbremse – und eben nicht nur für Gas und nicht erst im Frühjahr. Hilfsweise muss die Entlastungslücke bis zum Frühjahr geschlossen werden. Eine Einmalzahlung im Dezember reicht dafür nicht. Der Mittelstand braucht dann zumindest eine Härtefallbrücke. Sonst werden für viele Betriebe die Lichter ausgehen.

Angesichts der Energiekrise und der anstehenden Rezession hat sich die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen im Oktober weiter verschlechtert. Mit 84,3 Zählern fiel der Index auf den niedrigsten Stand seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Mai 2020. Das Fazit des Ifo-Instituts war eindeutig – die deutsche Wirtschaft stehe vor einem schweren Winter. Der Bundeskanzler muss durchgreifen. Aber nicht halbherzig, wie beim Atomkompromiss. Es geht nicht nur um einzelne Betriebe. Es geht um den Anschluss an die anderen Industrie-Länder, die ihre Betriebe mit bezahlbarer Energie abgesichert haben.(")

Sven Johannßen betont die Führungsverantwortung der Ampel-Spitze.

Sven Johannßen betont die Führungsverantwortung der Ampel-Spitze.


Text-Nummer: 154631   Autor: MIT Lübeck/Red.   vom 26.10.2022 um 10.10 Uhr

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