SPD: Baustopp für Museum wäre unverantwortlich

Lübeck: Archiv - 23.02.2023, 08.49 Uhr: Das Buddenbrookhaus soll ein weiteres Aushängeschild in der Lübecker Innenstadt werden. So war der Plan. Die Planungen sind abgeschlossen, die Baugenehmigungen erteilt, die Finanzierung des Prestigeobjektes ist gesichert und die Baumaßnahmen haben bereits begonnen. Am Donnerstagnachmittag entscheidet die Bürgerschaft erneut über das Projekt.

Der SPD-Fraktionschef Peter Petereit erklärt dazu:

(")Das Land übernimmt einen großen Teil der mehr 33,5 Millionen Euro, die bisher für die Sanierung des Hauses veranschlagt sind. Doch nun steht das gesamte Projekt vor Problemen, die den Umbau deutlich verzögern, erheblich teurer machen und im schlimmsten Fall zu einem Baustopp führen.

Und diese Probleme sind von den Bürgerschaftsfraktionen der CDU, den Grünen und den Unabhängigen hausgemacht. Denn mit einem Antrag, der am 23. Februar in der Bürgerschaft zur Abstimmung kommt, sollen weite Teile des bereits genehmigten Konzeptes gestoppt werden. Aus Sicht der SPD-Fraktion ist dieses Verhalten unangemessen und angesichts der dadurch deutlich steigenden Kosten auch unverantwortlich.

Die antragstellenden Fraktionen werfen der Verwaltung vor, den Keller des Hauses zu zerstören. Es soll ein geringer Teil des Gewölbekellers für eine erforderliche Treppe geöffnet werden. In diesem Zuge wird der komplette Keller saniert. Durch die Erweiterung des Hauses und der Einbau einer Treppe wird auch dieser Teil des Buddenbrookhauses der Öffentlichkeit zugängig gemacht.

Eine Neuplanung des Projektes kann die Neueröffnung des Museums nicht nur auf unbestimmte Zeit verzögern, sie verursacht auch – ersten Schätzungen zufolge – Mehrkosten in Millionenhöhe.

Das Projekt wurde viele Jahre in der Stadt diskutiert. Und auch die Planungen laufen bereits seit 2015. Die konkreten Pläne liegen seit 2018 vor. In all diesen Jahren gab es eine breite Zustimmung für die Sanierung und den Umbau in dieser Form. Auch bei CDU und den Grünen. Der plötzliche Stimmungswandel auf Kosten des Lübecker Haushaltes ist daher extrem ärgerlich und sehr teuer. Im schlimmsten Fall führen die geforderten Planungsänderungen zu einem Baustopp. Zudem befürchtet die SPD, dass durch den Antrag und die damit verbundene erneute Diskussion das Museum im Buddenbrookshaus auch in der öffentlichen Wahrnehmung stark leiden könnte. Es steht zu befürchten, dass aus einer echten Lübecker Erfolgsgeschichte eine kleine Elphie oder ein kleiner BER wird. Diese Großprojekte in Hamburg und Berlin hatten durch Umplanungen, Baustopp und Verzögerungen den Spott des ganzen Landes auf sich gezogen. Die SPD fordert daher alle Fraktionen auf, verantwortungsvoll mit dem Lübecker Steuergeld umzugehen, gegen den Antrag der Umplanung zu stimmen und die Weiterentwicklung des Buddenbrookhauses zu einer Erfolgsgeschichte für Lübeck zu machen, wie es auch von der Leitung und den Trägern professionell vertreten wird.(")

Die Bürgerschaft diskutiert am Donnerstagnachmittag über den Keller des Buddenbrookhauses.

Die Bürgerschaft diskutiert am Donnerstagnachmittag über den Keller des Buddenbrookhauses.


Text-Nummer: 156936   Autor: SPD/red.   vom 23.02.2023 um 08.49 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]