ver.di-Lübeck: Warnstreiks werden ausgeweitet

Lübeck: Archiv - 24.02.2023, 11.20 Uhr: Nach der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wird ver.di auch in Lübeck die Streiks ausweiten. „Das Angebot ist eine Frechheit und stößt bei den Beschäftigten auf Enttäuschung und einhellige Ablehnung“, sagt dazu der Geschäftsführer von ver.di Lübeck/Süd-Ostholstein Andreas Wübben. Er kündigt Warnstreiks für den 8. März unter anderem in städtischen Kitas an.

Die Arbeitgeber hatten bei der zweiten Verhandlung in Potsdam ein Angebot vorgelegt, welches eine Erhöhung von drei Prozent erst für Ende des Jahres vorsieht und von weiteren zwei Prozent für Mitte 2024. Eine Inflationsprämie, die in zwei Raten von 1.500 und 1.000 Euro gezahlt würde, käme noch hinzu.

„Besonders enttäuschend ist für die Beschäftigten, dass die Arbeitgeber keinerlei sozialen Ausgleich für die unteren und mittleren Einkommenangeboten haben“, teilt ver.di weiter mit. „Das Vorhaben derArbeitgeber, stattdessen die Jahressonderzahlung so zu erhöhen, dass vor allem höhere Entgeltgruppen davon profitieren, ist höchst unsozial und respektlos“, so die Meinung des ver.di-Geschäftsführers. Das von den Arbeitgebern unterbreitete Angebot ist insbesondere auchfür die Nachwuchskräfte ein Schlag ins Gesicht. Die angedachten Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen bleiben trotz den enormen Preissteigerungen noch deutlich unter den Tarifabschlüssen der letztenJahre. „Es kann nicht sein, dass Auszubildende wieder zurück ins Elternhaus ziehen müssen, weil sie sich ihr WG-Zimmer oder die Einzimmerwohnung nicht mehr leisten können“ sagte Robert Krugmann, ver.di Jugendsekretär in Lübeck.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass die Arbeitgeber ganz bewusst in Kauf nehmen, dass ver.di die Streiks nun ausweiten wird. Markus Ameln, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär für den öffentlichen Dienst, meint: „Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wissen sehr genau, dass sie nun eine Schippe drauflegen müssen, um ein gutes Ergebnis in der 3. Verhandlungsrunde Ende März zu erreichen“. Für den 8. März kündigt ver.di den nächsten Warnstreik für die Beschäftigten der Verwaltung und der städtischen Kindertagesstätten an. Daran werden sich auch die Beschäftigten der Stadtwerke beteiligen. Über die Einbeziehung weiterer Dienststellen wird noch beraten. Die Auszubildenden im öffentlichen Dienst werden bereits für den 1. März zu einem landesweiten Jugendstreiktag nach Kiel aufgerufen. Aus Lübeck werden Auszubildende der Stadtwerke, des Stadtverkehrs und der Hansestadt Lübeck teilnehmen.

Nach der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wird ver.di auch in Lübeck die Streiks ausweiten. Foto: Ver.di

Nach der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wird ver.di auch in Lübeck die Streiks ausweiten. Foto: Ver.di


Text-Nummer: 156967   Autor: ver.di/red.   vom 24.02.2023 um 11.20 Uhr

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