Was bleibt, wenn ich einmal nicht mehr bin?

Lübeck: Archiv - 08.03.2023, 16.31 Uhr: Was bleibt nach meinem Tod? Wie soll die Trauerfeier ablaufen? Welche Erinnerungen werden wachgehalten? Wem vererbe, stifte oder verschenke ich lieb gewordene Gegenstände, ein Haus oder Erspartes? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung „Was bleibt?“ in der Lübecker Marienkirche und eine Veranstaltungsreihe mit Gesprächsabenden, Vorträgen und Podiumsdiskussionen.

„Der Tod und was danach mit den eigenen Wünschen und dem Nachlass passiert, wird von vielen Menschen verdrängt“, sagt der Vorstand der Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein, Bernd Hannemann. „Denn es geht dabei um die eigene Vergänglichkeit. Wir wollen Mut machen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wir geben Raum und Zeit zum Nachdenken und Innehalten. Und es kommen Menschen zu Wort, die berichten, was ihnen im Leben wichtig ist und was sie unbedingt weitergeben wollen.“

Die Ausstellung zeigt auf großen Schautafeln sechs Menschen. Diese erzählen anhand persönlicher Erinnerungsstücke, was ihr Leben wirklich reich macht und was für sie einen – über den Tod hinaus – bleibenden Wert hat. Es sind Bücher, Schallplatten oder ein Fotoapparat zu sehen, die das Leben dieser Menschen geprägt haben, für Gedanken, Vorstellungen und Wünsche stehen und vor allem einen ideellen Wert haben.

Das Ausstellungskonzept wird in der Veranstaltungsreihe „live“ fortgeführt. Bei mehreren moderierten Gesprächsabenden werden Persönlichkeiten ihre eigenen Schatzkästchen öffnen und berichten, was für sie einen bleibenden Wert hat. Darunter sind der Stiftungsgründer Michael Haukohl, der Schauspieldirektor am Theater Lübeck, Malte C. Lachmann, und der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Schmidt.

„Als Kapitän und Flüchtlingsbeauftragter war und ist es selbstverständlich, sich für Menschlichkeit und Gerechtigkeit einzusetzen“, sagt Stefan Schmidt, der als Kapitän der Cap Anamur, die 37 Schiffbrüchige im Mittelmeer rettete, bekannt wurde. „Beides wird vielerorts auf dieser Welt immer noch unterdrückt. Was ich der jüngeren Generation weitergeben möchte: Es lohnt sich trotzdem weiterzumachen und jeder sollte sich daran beteiligen.“ Schmidt wird am Dienstag, 14. März 2023, um 17 Uhr mehr zu sich, seiner Biografie und seiner Haltung erzählen und dann sein persönliches Schatzkästchen öffnen.

Neben den Schatzkästchen-Veranstaltungen sind Informationen zur Seelsorge und Patientenvollmacht sowie Vorträge zu den Themen Trauergespräch, Beerdigung und Friedhöfe geplant. Ein Rechtsanwalt gibt Informationen zur Erbfolge und Tipps für ein richtiges Testament und bei einer Podiumsdiskussion geht es um die Rolle und die Verantwortung von Stiftungen.

Die Schatzkästchen-Veranstaltungen, Vorträge, Sofagespräche und Diskussionsrunden finden im Marienwerkhaus, Marienkirchhof 2-3, 23552 Lübeck, statt – direkt gegenüber der Marienkirche. Noch sind Restplätze frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, Interessierte sind herzlich eingeladen und willkommen.

Schatzkästchen-Veranstaltungen

Dienstag, 14. März 2023, 17 Uhr, mit Stefan Schmidt, Kapitän und Beauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein.

Mittwoch, 15. März 2023, 17 Uhr, mit Dr. Regina und Dr. Andreas Ströbl, Archäologen der Forschungsstelle Gruft.

Donnerstag, 16. März 2023, 17 Uhr, mit Michael Haukohl, Vorsitzender der Michael-Haukohl-Stiftung.

Freitag, 17. März 2023, 15.30 Uhr, mit Malte C. Lachmann, Schauspieldirektor Theater Lübeck.

Gesprächs- und Vortragsveranstaltungen

Dienstag, 14. März 2023, 11 Uhr, „Beistand in schwerer Zeit“, Gespräch zu Krankenhausseelsorge und Patientenverfügung mit Pastorin Jutta Bilitewski.

Mittwoch, 15. März 2023, 11 Uhr, „Mein letzter Wille – euer Problem?“, Informationen zur Erbfolge und Tipps für das richtige Testament mit Rechtsanwalt und Notar Martin Gollasch.

Donnerstag, 16. März 2023, 15 Uhr, „Stiftungen in der Gesellschaft – Rolle, Wirkung, Transparenz“, Podiumsdiskussion mit Michael Haukohl, Vorsitzender der Michael-Haukohl-Stiftung und Bernd Hannemann, Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein.

Freitag, 17. März 2023, 10.30 bis 13 Uhr, „Was bleibt – den Abschied selbst gestalten“ mit drei Vorträgen inklusive Imbiss:
1. „Mein Leben leuchtet im Evangelium“, zur Planung von Trauergesprächen und Gottesdiensten mit Pastorin Vanessa Poepping.
2. „Trauerkultur im Wandel der Zeit“, Anregungen zum Thema Beerdigung und Trauerfeier mit Sven Schröder, Bestatterinnung Schleswig-Holstein.
3. „In guter Gesellschaft“, zur Bandbreite kirchlicher Friedhöfe zwischen Trave und Elbe mit Bernd K. Jacob, Friedhofsbeauftragter des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.

Johanne Hannemann, Geschäftsführerin der Diakonie Nord Nord Ost, Bernd Hannemann, Vorstand der Diakonie Stiftung SH, Stifter Michael Haukohl und der Flüchtlingsbeauftragte Stefan Schmidt stellten das Programm vor. Foto: DNNO

Johanne Hannemann, Geschäftsführerin der Diakonie Nord Nord Ost, Bernd Hannemann, Vorstand der Diakonie Stiftung SH, Stifter Michael Haukohl und der Flüchtlingsbeauftragte Stefan Schmidt stellten das Programm vor. Foto: DNNO


Text-Nummer: 157205   Autor: DNNO   vom 08.03.2023 um 16.31 Uhr

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