400.000 Euro für einen nicht regelkonformen Radweg
Lübeck - St. Gertrud: Archiv - 19.03.2023, 17.06 Uhr: Radwege, die in beiden Richtungen befahren werden, gelten als gefährlich. Das gilt besonders für die Wesloer Landstraße. Dort kreuzen die Radfahrer mehrere Grundstückseinfahrten, eine Einmündung und eine Zufahrt zu einem Supermarkt und Baumarkt. Die Stadt hat zwar eine Verbesserung geplant, aber die scheitert an den örtlichen Gegebenheiten.
"Die Breite des Zweirichtungsradwegs entspricht mit etwa 1,80 bis 2,10 Meter nicht den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen 2010 (ERA)", stellt die Bauverwaltung in einem Bericht an die Politik fest. Nach den bundesweiten Vorgaben sollten Zweirichtungsradwege innerorts ohnehin aufgehoben werden. "Außerdem fehlt ein Sicherheitstrennstreifen zwischen dem Zweirichtungsradweg und Parkstreifen." Die Verwaltung hat nach Lösungen gesucht. Geprüft wurde unter anderem, ob stadteinwärts ein Fahrradstreifen angelegt werden kann. Dazu ist die Fahrbahn mit einer Breite von knapp 7,50 Meter zu schmal. Für eine Erweiterung müssten zahlreiche Bäume gefällt werden.
Ein gemeinsamer Rad- und Gehweg ist ebenfalls nicht möglich, da in diesem Bereich viele Menschen mit Behinderungen unterwegs sind. Die Verwaltung möchte deshalb lieber beide Fußgänger und Radfahrer mit auffälligen Trennstreifen und Leiteinrichtungen für Blinde deutlich besser trennen.
Es bleibt nur eine Lösung: Rad- und Gehweg werden in der zweiten Jahreshälfte grundhaft saniert. Änderungen wird es außer dem frischen Asphalt und neuen Trennstreifen nicht geben. Die Kosten für die 2700 Quadratmeter große Fläche werden auf 400.000 Euro geschätzt.
Die Stadt hat die Situation an der Wesloer Landstraße untersucht: Eine Alternative zu dem gefährlichen Zweirichtungsradweg gibt es nicht. Fotos: VG
Text-Nummer: 157438 Autor: VG vom 19.03.2023 um 17.06 Uhr