Gewerkschaft: Größter Warnstreiktag im öffentlichen Dienst

„Wir stehen vor einer Eskalation, die es in der Bundesrepublik zuletzt in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegeben hat, wenn die Arbeitgeber weiter nur Brosamen statt Angebote auf den Verhandlungstisch legen. Wir werden deshalb am Freitag noch einmal zeigen, was hier im Norden zum öffentlichen Dienst gehört und den Druck auf die Verhandlungen erhöhen“, so Susanne Schöttke, Landesbezirksleiterin von ver.di Nord.

„Bewusst haben wir auch erstmalig die meist befahrene, künstliche Wasserstraße der Welt, den NOK, in die Warnstreikplanungen eingebunden. Hier kostet den Bund ein Streiktag zwischen Brunsbüttel und Kiel, Beträge, die in die Millionen gehen können und das wird bei einer längeren Auseinandersetzung massive Folgen für Finanzminister Lindner und den Haushalt haben. Alle Beteiligten sind gut beraten, in Potsdam ab Montag so lange und gut zu verhandeln, bis der sprichwörtliche weiße Rauch aufsteigt, sonst wird es richtig schwierig in den nächsten Monaten“, so Schöttke weiter.

Die Warnstreikplanungen im Detail:

Kiel/Plön:

Zentraler Warnstreik für Kiel und Kreis Plön:

Alle Betriebe und Dienststellen des ÖD in Kiel und Kreis Plön inkl. Arbeitsagentur

Was wird in Kiel (nicht) passieren:

Kitas die geschlossen sind, Müll wird nicht abgeholt, Schwimmbad wird geschlossen sein, Theateraufführungen fallen aus, Einschränkungen in der Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel, Einschränkungen bei der Sparkasse, den Stadtwerken (nur Notbetrieb - es wird nur auf echte Notlagen reagiert), Städtisches Krankenhaus arbeitet im Notbetrieb, der NOK ist nur für Feuerwehr und Polizei befahrbar, Schiffe müssen außen rum oder auf Reede, die Rettungsdienste arbeiten nur im Notbetrieb.

Es wird zwei Demonstrationen und eine Abschlusskundgebung geben

1. 09:00 Uhr ab Stadtwerke Kiel Uhlenkrog, Zwischenkundgebung beim städtischen Krankenhaus (Verwaltungsgebäude)

2. 09:30 Uhr ab Legienstrasse

3. 10:00 Uhr Eintreffen der Demozüge auf dem Rathausplatz

Lübeck/Ostholstein:

Aufgerufen sind folgende Betriebe/Dienststellen: die fünf Fachbereiche der Hansestadt Lübeck, inkl. der städtischen Senioreneinrichtungen, den Entsorgungsbetrieben, der Stadtreinigung, dem Stadttheater und den Gesellschaften der Stadtwerke Lübeck Gruppe (außer SWL Mobil), der Zweckverband Ostholstein (ZVO), die Deutsche Rentenversicherung Lübeck (DRV), die Kreise Ostholstein, Herzogtum-Lauenburg und Stormarn, die Städte/Gemeinden/Ämter Bad Oldesloe, Ahrensburg, Eutin, Ratzeburg, Neustadt i.H., Oldenburg i.H., Bad Schwartau, Bargteheide, Trittau, Mölln, Reinbek, Glinde, Geesthacht, Barsbüttel, Wentorf, Ratekau, Ammersbek, Oststeinbek, Grömitz, Stockelsdorf, Büchen, Bad Malente, Itzstedt, Großenbrode, Ahrensbök, Scharbeutz, Timmendorfer Strand, Siek, Burg auf Fehmarn, Groß Steinrade, Heiligenhafen, Lensahn, Stapelfeld, Lauenburg, Berkenthin, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) in den Niederlassungen Lübeck, Mölln, Geesthacht und Lauenburg, alle Niederlassungen/Filialen der Sparkassen im TVöD, sowie alle Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Die Lübecker Hafengesellschaft (LHG) nimmt mit einem Partizipationsstreik teil.

In Lübeck treffen sich streikende Kolleg*innen ab 7:30 Uhr am Gewerkschaftshaus und gegen 9:30 Uhr ist eine Demo durch die Stadt mit Zwischenkundgebung auf dem Marktplatz geplant. Hier wird die Landesbezirksleiterin von ver.di Nord, Susanne Schöttke, zu den streikenden sprechen. Ende der Veranstaltung ist gegen 11:30 Uhr am Gewerkschaftshaus.

RD-ECK/FL/ SL:

Bei dem Warnstreik in Flensburg werden Teilbereiche aller Kommunen (inclusive der Krankenhäuser, Kita´s etc.), Kreise, Stadtwerke und Bundesdienststellen aus den Kreisen RD-Eck, FL und SL aufgerufen. Auch die Kanalschleuse des NOK in Brunsbüttel wird bestreikt.

Es kann am Freitag zu Einschränkungen bei den genannten kommunalen Einrichtungen und Diensten der Kreise inclusive der Kita´s kommen.

Ab 10:00 Uhr ist eine Demonstration vom Parkplatz EXE durch die Stadt mit anschließender Kundgebung auf dem Südermarkt geplant. Hier werden Delegationen aus den Kreisen RD-Eck, SL und der Stadt Flensburg erwartet.

In vielen Landesteilen ruft ver.di Nord am Freitag, 24.03.2023 zu Warnstreiks und Demonstrationen auf. Foto: Archiv

Text-Nummer: 157498   Autor: ver.di Nord/red.   vom 22.03.2023 um 09.40 Uhr