Osterhasen protestieren

Lübeck: Archiv - 30.03.2023, 11.59 Uhr: Die Fairtrade Stadt Lübeck Steuerungsgruppe erklärt: „Pestizide, die in Deutschland und der EU aufgrund ihrer Gefahr für die menschliche Gesundheit und Umwelt verboten sind, kommen im Kakaoanbau in Westafrika weiterhin zum Einsatz. Vergiftungen bei den Kakaobauern und ihren Kindern sowie die Zerstörung der Umwelt und Artenvielfalt sind die Folge. Die Osterhasen haben diesen Gifteinsatz satt! Deshalb treten sie am 1. April 2023 von 11 bis 14 Uhr auf dem Klingenberg in den Streik".

Und weiter: „Sie weigern sich, weiterhin Schokolade in die Osternester zu legen, für deren Herstellung gefährliche Pestizide zum Einsatz kommen. Der Hasenstreik ist Teil einer bundesweiten Aktion in über 30 deutschen Städten, zu der das entwicklungspolitische INKOTA-Netzwerk aufgerufen hat.

„Brennende Augen, Übelkeit, Hautausschlag – während wir Schokolade genießen, erleiden Kakaobauern in Westafrika Pestizidvergiftungen. Damit muss Schluss sein! Schokoladenunternehmen müssen Verantwortung für die Menschen in ihrer gesamten Lieferkette übernehmen und sie vor den Folgen hochgefährlicher Pestizide schützen“, erklärt Andreas Slemeyer, Mitglied des Vorstands Fairtrade Stadt Lübeck e.V..

Bisher hat keines der großen Schokoladenunternehmen offengelegt, welche Pestizide in ihren Lieferketten eingesetzt werden und wie sie Menschen und Umwelt vor den Auswirkungen bewahren. In Ghana und der Elfenbeinküste – den Hauptanbauländern für Kakao – werden mehrheitlich hochgefährliche Pestizide ausgebracht, meist ohne Schutzausrüstung. Die Wirkstoffe können Entwicklungsstörungen bei Kindern auslösen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Mit der Aktion werden die acht größten Schokoladenunternehmen aufgefordert den Einsatz von in der EU verbotenen Pestiziden in ihren Lieferketten zu beenden.

„Seit Anfang des Jahres ist das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft und verpflichtet große Unternehmen, Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrer gesamten Lieferkette zu übernehmen. Dazu gehört auch das Recht auf Gesundheit der Kakaobauern sowie ihrer Kinder. Besonders verheerend: In Westafrika kommt jedes vierte Kind im Kakaoanbau in Kontakt mit den giftigen Chemikalien. Im letzten Jahrzehnt hat sich ihr Anteil nahezu verdreifacht!“, erläutert Katja Mentz, Sprecherin der Steuerungsgruppe.

Mit der Aktion möchte die Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt Lübeck die Verbraucherinnen und Verbraucher über den gefährlichen Pestizideinsatz im Kakaoanbau aufklären und Alternativen für einen fairen Handel ohne Gift und Umweltzerstörung, unter Einhaltung der Menschenrechte aufzeigen. Als Osterhasen verkleidet verteilen sie Informationsmaterial und laden Passanten dazu ein, eine Petition an Lebensmittelhersteller zu unterschreiben. Auch online können sich Verbraucher an der Aktion auf www.inkota.de beteiligen.

Die Steuerungsgruppe gibt den Stadtplan für nachhaltigen Konsum heraus. In diesem sind die Anbieter von fairen und biologischen Produkten in der Innenstadt zu finden.“

www.fairtrade-stadt-luebeck.de

Die Osterhasen treten am 1. April 2023 von 11 bis 14 Uhr auf dem Klingenberg in den Streik, teilt die Fairtrade Stadt Lübeck Steuerungsgruppe mit. Foto: Symbolbild/HN

Die Osterhasen treten am 1. April 2023 von 11 bis 14 Uhr auf dem Klingenberg in den Streik, teilt die Fairtrade Stadt Lübeck Steuerungsgruppe mit. Foto: Symbolbild/HN


Text-Nummer: 157686   Autor: Veranstalter/red.   vom 30.03.2023 um 11.59 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]