Studenten in Lübeck zahlen beim Deutschland-Ticket doppelt

Lübeck: Archiv - 27.05.2023, 16.38 Uhr: Seit dem 1. Mai gibt es das bundesweit gültige Deutschlandticket für monatlich 49 Euro. Studenten profitieren davon nicht. Sie müssen in Lübeck weiterhin über 31 Euro verpflichtend zahlen, können aber nur in Schleswig-Holstein fahren. Wer weiter fahren möchte, muss zusätzliche ein Deutschland-Ticket kaufen. Ein "Upgrade" des Studententickets gibt es hier nicht.

"Damit Studierende, die bundesweit fahren wollen, nicht zusätzlich 49 € zahlen müssen, wurde bereits im Februar die Einführung einer Upgrade-Option beschlossen, bei der ein bestehendes Semesterticket für den Differenzbetrag zu einem Deutschlandticket umgewandelt werden kann", berichtet Ole Gildemeister, der bei der beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Uni Lübeck für den Bereich Verkehr zuständig ist. "Doch während dieses Upgrade pünktlich zum 1. Mai an vielen Hochschulen beispielsweise in Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Mecklenburg-Vorpommern verfügbar war, steht die Umsetzung für Studierende in Schleswig-Holstein weiter aus, und wird auch zum Juni noch nicht erfolgen."

Grund dafür seien Verzögerungen beim externen Dienstleister „DB Vertrieb“, den Land und Verkehrsbetriebe mit dem Vertrieb des Semestertickets und auch mit der Einrichtung der Upgrade-Option beauftragt haben. Trotz der bereits bestehenden IT-Infrastruktur an den Hochschulen und der vom Semesterticket-Vertrieb bekannten Prozesse habe dieser die technische Umsetzung der Upgrade-Option auch nach drei Monaten noch nicht bewerkstelligt.

Dazu sagt Lara Wojahn, Sprecherin der Landes-ASten-Konferenz, fest: "Dass Studierende in SH auf absehbare Zeit für bundesweite Mobilität statt 49 Euro über 80 Euro monatlich bezahlen müssen, ist ein unhaltbarer Zustand und ein Armutszeugnis für das Land Schleswig-Holstein. Dabei trifft die verspätete Umsetzung der Upgrade-Lösung mit uns Studierenden auch noch ausgerechnet eine Bevölkerungsgruppe, die in hohem Maße armutsgefährdet ist. Zumal das solidarfinanzierte Semestertickets in der Vergangenheit bereits einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Finanzierung des ÖPNV geleistet hat."

Die Vertreter fordern eine Rückerstattung des zu viel bezahlten Geldes rückwirkend ab 1. Mai.

"Mittel- und langfristig setzen wir uns für die Schaffung eines solidarfinanzierten, bundesweiten Semestertickets zu einem angemessenen Preis ein, an dessen Ausgestaltung die Studierendenschaften beteiligt werden müssen. In diesem Zuge verweisen wir insbesondere auch auf die Forderung aus Nordrhein-Westfalen nach einem 129 Euro-Semesterticket", so Ole Gildemeister.

Alle Studenten müssen über 31 Euro für ein Semesterticket zahlen. Wer das Deutschland-Ticket nutzen möchte, muss zusätzlich die vollen 49 Euro aufbringen.

Alle Studenten müssen über 31 Euro für ein Semesterticket zahlen. Wer das Deutschland-Ticket nutzen möchte, muss zusätzlich die vollen 49 Euro aufbringen.


Text-Nummer: 158942   Autor: AStA/red.   vom 27.05.2023 um 16.38 Uhr

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