Vandalismus: Hakenkreuze und Graffiti am Kurstrand

Lübeck - Travemünde: Archiv - 03.06.2023, 20.10 Uhr: Im Mai sorgte eine Reihe von Einbrüchen für Unruhe am Strand (wir berichteten). Damals waren die Täter offenbar auf Geld aus, es wurde sogar ein kleiner Tresor im Sand gefunden. Am Pfingstwochenende gab es wieder einen Vorfall. Diesmal waren Unbekannte mit der Spraydose unterwegs und schreckten auch nicht davor zurück, ein Hakenkreuz an eine Strandkorbvermieterhütte zu sprühen.

Schmiererei auf Vermieterhütte

Statt seine Körbe startklar für den Feiertag zu machen, musste ein Travemünder Strandkorbvermieter am Pfingstmontag erst einmal zu Pinsel und Farbeimer greifen. Die weiße Vermieterhütte am Travemünder Kurstrand war mit einem roten Herz besprüht worden, in dessen Mitte ein deutlich als Hakenkreuz erkennbares Symbol gemalt wurde.

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An der Strandkorbvermieterhütte musste ein Hakenkreuz übermalt werden.

Weitere Schmierereien an der Promenadenmauer

Ein weiteres Hakenkreuz in gleicher Farbe fand sich an der Kehle zur Strandpromenade. Die Täter, die nachts unterwegs waren, hatten gleich noch den Tattag, den 28. Mai 2023, danebengesetzt. Daneben fand sich noch ein weiteres, sehr großes Graffiti in unbekannter Sprache. Diese Schmierereien wurden am Freitag durch die Kurverwaltung entfernt.

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Hier hinterließen die Täter sogar das Datum, daneben ein weiteres Hakenkreuz.

Strafbare Handlung

Das Hakenkreuz ist das bekannteste Symbol der NS-Zeit, es steht für die Verbrechen des Nationalsozialismus und ist seit 1945 in Deutschland verboten. Die Verwendung ist strafbar (Paragraf 86 des StGB). Dem Gesetz nach droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Weiter dürfte eine vorsätzliche Sachbeschädigung (Paragraf 303 StGB) vorliegen.

Wachdienste und Flyer mit Benimmregeln

Etliche Travemünder Strandkorbvermieter beschäftigen aufgrund der vielen Vorfälle mittlerweile einen Wachdienst. Doch nicht nur nachts gibt es Probleme. Die Kurverwaltung hatte kürzlich erst ankündigt, deshalb einen „Strand-Knigge“, einen Flyer mit Benimmregeln für den Strand, herauszubringen Strand (Wir berichteten). Die Nachricht wurde in den sozialen Netzwerken intensiv diskutiert. Viele Leser zweifelten, dass der Flyer etwas bewegen würde. „Die Flyer landen dann doch sowieso bei den meisten in den Büschen“, meinte etwa ein Leser.

Auch dieses großflächige Graffiti wurde über Pfingsten an die Strandpromenade gesprüht. Die Kurverwaltung ließ die Schmierereien am Montag entfernen. Fotos: SW

Auch dieses großflächige Graffiti wurde über Pfingsten an die Strandpromenade gesprüht. Die Kurverwaltung ließ die Schmierereien am Montag entfernen. Fotos: SW


Text-Nummer: 159086   Autor: Helge Normann   vom 03.06.2023 um 20.10 Uhr

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