Großübung am Nordlandkai

Lübeck - St. Lorenz Nord: Archiv - 03.06.2023, 10.00 Uhr: In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es im Lübecker Hafen zu einer Havarie, bei der eine bislang unbekannte Menge Öl in die Trave gelangt ist. So lautete das Übungsszenario, in dem Einsatzkräfte von Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks (THW) am Samstag in Lübeck den Ernstfall übten.

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Verantwortlich für die Übungsplanung und die Durchführung war der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein (LKN.SH). „Der Ölunfall in Brunsbüttel Ende letzten Jahres hat uns gezeigt, dass im Ernstfall alle Räder reibungslos ineinandergreifen müssen. Die Vorbereitung auf mögliche Schadenslagen ist somit enorm wichtig. Durch die Energiekrise werden aktuell vermehrt flüssige Energieträger über das Meer transportiert. Damit steigt das Risiko für Ölschäden. Nur wer unter echten Bedingungen trainiert, ist für den Ernstfall gerüstet. Das gilt sowohl für den Umgang mit den Geräten, als auch die Kommunikation untereinander. Es ist gut sehen, dass das Team des LKN.SH so gut aufgestellt ist“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt, der persönlich an der Übung teilnahm.

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Konkrete Übungsziele waren unter anderem das Ausbringen von Ölsperren, das damit verbundene Manövrieren der Ölwehrboote, das Arbeiten mit Ölaufnahmesystemen und der Umgang mit persönlicher Schutzausstattung. Ein besonderer Fokus der Übung lag auf dem Kommunikationsbereich, weshalb eine Aufteilung der Übung auf verschiedene Einsatzabschnitte erfolgte.

„Übungen führen zu Routine in der Anwendung der Geräte, dienen aber auch dazu, die Kommunikation zu professionalisieren und sich kennenzulernen“, sagte Birgit Matelski, Direktorin des LKN.SH. „Wie wertvoll Übungen sind, haben wir Ende des vergangenen Jahres in Brunsbüttel erfahren“, so Matelski weiter. Letztlich war es auch dem guten Zusammenspiel der unterschiedlichen Einsatzkräfte vor Ort zu verdanken, dass sich aus dem schweren Ölunfall auf dem Nord-Ostsee-Kanal keine Umweltkatastrophe historischen Ausmaßes entwickeln konnte.

Für die Schadstoffunfallbekämpfung hält das Land Schleswig-Holstein eigene Ölwehren vor, die strategisch entlang der schleswig-holsteinischen Küste und Seeschifffahrtsstraßen stationiert sind. Bei diesen handelt es sich um Feuerwehren und THW-Einheiten, die mit speziellen Gerätschaften zur Ölbekämpfung ausgerüstet sind. Verwaltet werden diese vom Fachbereich „Gefahrenabwehr und Hafenbehörde“ beim LKN.SH.

Jedes Jahr finden insgesamt drei größere sogenannte Kombi-Übungen statt. Diese bezeichnen das gemeinsame Üben der landeseigenen Ölwehren und den Einheiten der Bund-Länder Gemeinschaft. Letztere unterstehen dem in Cuxhaven ansässigen Havariekommando (HK), das auch die Finanzierung dieser Übung übernimmt.

Neben der Übung in Lübeck sind für dieses Jahr noch zwei weitere Übungen im Bereich der Elbe und der Nordsee geplant. Darüber hinaus sorgen regelmäßige Schulungsangebote für die Einsatzkräfte dafür, dass diese in den speziellen Gerätschaften für die Ölbekämpfung ausgebildet werden.

Am Samstagmorgen startete die Übung am Lübecker Nordlandkai. Fotos: VG

Am Samstagmorgen startete die Übung am Lübecker Nordlandkai. Fotos: VG


Text-Nummer: 159089   Autor: MEKUN   vom 03.06.2023 um 10.00 Uhr

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